Nächste Verlängerung: Statt nach dem Bilanzskandal endlich reinen Tisch zu machen, eiert die Steinhoff-Führung weiter rum. Erneut werden diverse Termine verschoben. Unter anderem findet der angekündigte Analystentag nun doch nicht im Juli statt. Auch die Gläubiger werden weiter hingehalten. Wie lange kann das noch gutgehen?
Zum wiederholten Mal verkündet Steinhoff, dass die Aufräumarbeiten länger dauern werden als geplant. Diesmal hat sich der Konzern mit den Gläubigern auf eine Verlängerung bis zum 9. August um 17 Uhr geeinigt. Ziel bleibe es, die „Restrukturierung“ sobald wie möglich abzuschließen.
In den vergangenen Monaten hatte Steinhoff mehrfach mit wortgleichen Formulierungen die Geduld der Gläubiger und der verbliebenen Investoren strapaziert.
Unklar ist, wann der erste Gläubiger die Reißleine zieht. Nach dem Motto: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Völlig chaotisch
Der Analystentag wurde inzwischen auf August verschoben. So steht es zumindest im Kalender auf der Steinhoff-Homepage. Anfang Juni hatte Steinhoffs Presseagentur dem AKTIONÄR auf Nachfrage noch versichert, der Tag sei für Juli geplant.
Die Hauptversammlung ist weiterhin für den 30. August angekündigt. Halbjahreszahlen sollen am 12. Juli veröffentlicht werden. Alle Angaben selbstverständlich ohne Gewähr.
Steinhoff bestätigte inzwischen auch, was längst durchgesickert war: Der Konzern hat gegen den abgetauchten Ex-CEO Markus Jooste und seinen ehemaligen Finanzchef Ben la Grange am 19. Juni in Südafrika ein Gerichtsverfahren eingeleitet.
DER AKTIONÄR meint: Steinhoffs Informationspolitik ist peinlich. Die Terminverschiebungen wirken alles andere als vertrauenserweckend. Finger weg von der Aktie!