Am Freitag steht der nächste wichtige Termin bei Steinhoff an. Der schwer in der Krise steckende Möbelhändler aus Südafrika veröffentlicht die Zahlen für das erste Halbjahr 2019. Was auffallend ist: Die Aktie tritt auf der Stelle, die Spekulanten halten sich mit Käufen völlig zurück. Das war zuletzt ganz anders.
Was ist hier los? Steinhoff veröffentlicht die nächste Bilanz und keinen interessiert’s? Kurz bevor Steinhoff Mitte Juni die Zahlen für 2018 kommuniziert hat, ging die Aktie durch die Decke. Innerhalb kurzer Zeit gewann der Titel über zehn Prozent. In den Börsenforen gab es wilde Spekulationen darüber, ob die Zahlen besser als erwartet ausfallen würden. Taten sie aber nicht. Das Unternehmen meldete einen Milliardenverlust, der Kurs ging in die Knie.
Im Vorfeld der Zahlen für 2017 Anfang Mai dieses Jahres gewann die Steinhoff-Aktie innerhalb weniger Tage 16 Prozent. Die Zahlen fielen katastrophal aus, und die Aktie crashte am Tag der Vorlage, nachdem sie am Morgen noch kräftig gestiegen war. Im Anschluss ging es brutal weiter abwärts.
Die Ruhe vor den Zahlen für das erste Halbjahr könnte mit dem überraschenden Rücktritt von Finanzvorstand Philip Dieperink zusammenhängen. Die Erklärung Steinhoffs, Dieperink habe die ausgemachten Hauptziele erreicht, hinterließen auch bei hartgesottenen Steinhoff-Bullen jede Menge Fragezeichen: Sollte ein CFO nicht so lange an Bord bleiben, bis ein angeschlagener Konzern nicht mehr angeschlagen ist?
Steinhoff steckt nach wie vor in der Krise. Ob es zuletzt besser lief, wird am Freitag der Halbjahresbericht zeigen. Ob das dieses Mal der große Befreiungsschlag wird, darf nach den ganzen Enttäuschungen der vergangenen Monate bezweifelt werden.