Zum ersten Mal seit 2017 hat sich Steinhoff seinen Investoren gestellt. Der schwer angeschlagene Möbelhändler macht am Dienstag in Kapstadt noch einmal deutlich, wie herausfordernd die Situation des Konzerns ist. Die Aktie fährt während des Treffens Achterbahn: Erst geht es steil nach oben, dann rutscht der Titel ins Minus.
Für Steinhoff-CEO Louis du Preez steht fest: Für Steinhoff sei es „der einzige Weg zum Überleben“, das Unternehmen zu einer reinen Investment-Holding rund um den Einzelhandel zu machen.
Eine Option, um an Kapital zu gelangen, sei ein IPO von Pepkor Europe. „Wir prüfen alle Optionen, und es gibt keine Entscheidung in irgendeiner Richtung“, so du Preez am Rande des Investorentreffens zur Nachrichtenagentur Reuters.
Wer auf eine baldige Rückkehr Steinhoffs in die Gewinnzone hoffte, wurde enttäuscht. Laut du Preez sind schwarze Zahlen auf Jahre hinaus nicht in Sicht. Du Preez verwies auf die Schuldenlast von neun Milliarden Euro. Derzeit zahle das Unternehmen 800 bis 900 Millionen Euro Zinsen im Jahr.
Ein Durchbruch bei den Verhandlungen mit den Gläubigern ist immer noch nicht gelungen.
Du Preez‘ Worte zeigen ganz klar, wie problematisch die Lage bei Steinhoff auch anderthalb Jahre nach Bekanntwerden des Bilanzskandals ist. Ob das Krisenmanagement am Ende erfolgreich sein wird, steht in den Sternen. Zumal der CEO einräumte, dass Steinhoff noch keine Rückstellungen für die Klagen von Anlegern gebildet hat. Finger weg von der Aktie!