Der krisengeschüttelte Möbelkonzern meldet einen Erfolg bei der Umschuldung seiner europäischen Tochtergesellschaften. Nach mehreren Monaten einigte sich das Unternehmen mit den Gläubigern der Steinhoff Europe AG und der Steinhoff Finance Holding GmbH auf die Ausgabe neuer Schuldtitel in Milliarden-Höhe.
Konkret beträgt das Volumen einmal 5,6 Milliarden Euro und einmal 2,8 Milliarden Euro. Während der Laufzeit bis Dezember 2021 fallen keine Zinsen an.
Steinhoff-CEO Louis du Preez sprach von einem „wesentlichen Meilenstein auf dem Weg zur Sanierung“. Der Konzern erhalte durch die Einigung die notwendige Stabilität für eine Trendwende.
Erst am Dienstag hatte du Preez auf einer Investoren-Veranstaltung in Kapstadt noch betont, dass Steinhoff auf seine rund neun Milliarden Euro Schulden bislang knapp 900 Millionen Euro Zinsen zahlen müsse – und dass diese Belastung zu hoch sei. Nun ist zumindest dieses Problem gelöst.
Verschwunden sind die Schulden mit der Einigung allerdings nicht. Steinhoff hat sich letztendlich nur mehr Zeit verschafft. Außerdem drohen im Zusammenhang mit dem enthüllten Bilanzbetrug unter anderem Gerichtsprozesse in Deutschland, Südafrika und den Niederlanden. Laut du Preez wird Steinhoff in den kommenden Jahren weiter Verluste machen. Die Aktie ist kein Kauf.