Am Dienstag ist der nächste Tag der Wahrheit für Steinhoff. Der südafrikanische Möbelhändler legt seine Zahlen für das Jahr 2018 vor. Es ist der erste von gleich fünf wichtigen Terminen im Sommer. Irgendwann im Juli soll ein Analystentreffen stattfinden. DER AKTIONÄR hat bei den Experten nachgefragt.
Sechs Analysten haben Steinhoff 2017 laut Bloomberg bewertet. Nun ist es keiner mehr. Vier Experten haben sofort im Dezember 2017, nachdem der Bilanzskandal ans Licht kam, ihr Coverage eingestellt. Anthony Campagna von ISS-EVA – Institutional Shareholder Services hat Steinhoff noch bis August 2018 beobachtet.
DER AKTIONÄR hat bei den Experten nachgefragt, was sie sich vom Analystentreffen versprechen. Die meisten wollen sich nicht öffentlich äußern, Campagna aber schon. Teilnehmen werde er bei dem Treffen zwar nicht, so der New Yorker Analyst. „Trotzdem bin ich sehr interessiert, was die Pläne für das Geschäft sind. Ich bin gespannt, wie das Unternehmen seine Strategie in Zukunft umsetzen will.“
Da spricht Campagna den Aktionären aus der Seele.
Fraglich ist nur, ob überhaupt jemand auf dem Analystentreffen erscheinen wird, nachdem keiner den Wert mehr covert.
Zukunft völlig offen
Die großen Fragen bei Steinhoff sind immer noch nicht geklärt: Kann das Unternehmen die Sünden der Vergangenheit abschütteln? Wird es noch weitere hohe Abschreibungen geben? Wie viel Schadensersatz wird Steinhoff den Anlegern zahlen müssen? Möglicherweise bringen die kommenden Wochen wenigstens etwas Licht ins Dunkel. Für den AKTIONÄR bleibt die Aktie ein Glücksspiel.