Morgen ist Stichtag: Steinhoff will seine Bilanz für das Geschäftsjahr 2017 vorlegen. In knapp sechs Wochen soll dann der Bericht für 2018 folgen. Spekulanten, aber auch ehemalige Aktionäre erhoffen sich neue Erkenntnisse über die Situation bei dem Möbelhändler. Wahrscheinlich ist: Es wird stressig bleiben.
Es ist seit Monaten das gleiche Spiel. Irgendwann keimt in Sachen Steinhoff Hoffnung auf und die Aktie steigt. Doch dann gibt es plötzlich wieder Stress und Ärger – und die Aktie kracht ein.
Wer etwa geglaubt hat, Ende Februar würde der Steinhoff-Aktie nach dem Trading-Update ein nachhaltiges Break gelingen, wurde enttäuscht: Drei Wochen später stand die Aktie 30 Prozent tiefer. Bis heute notiert die Aktie seit Ende Februar 13 Prozent tiefer.
Vor Kurzem war Steinhoff an der Börse wieder auf dem aufsteigenden Ast – bis die nächste Bombe platzte: Steinhoff hat einen weiteren Abschreibungsbedarf von 1,8 Milliarden Euro bei den Positionen Firmenwert und immaterielle Güter entdeckt. Damit beläuft sich dieser Posten nur noch auf etwa 7,2 Milliarden Euro statt auf neun Milliarden Euro.
Hinzu kommt die Unzuverlässlichkeit bei Terminen. Die Geschäftsberichte für 2017 und 2018 hat der Konzern zweimal verschoben. Ob die Hauptversammlung – wie ursprünglich geplant – am 7. Juni stattfinden wird, steht nicht mehr fest.
Black Box
Vergangenheitsbewältigung, wie sie das neue Steinhoff-Management derzeit bewerkstelligen muss, kostet viel Zeit und Kraft. Da bleibt keine Zeit fürs Geschäft. Finger weg von der Aktie!