Der wegen einem Bilanzskandal in Schieflage geratene Möbelhändler Steinhoff hat am Donnerstagmorgen erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit einen – wenn auch noch nicht testierten – Quartalsbericht veröffentlicht. Dieser hält gleich einige Überraschungen bereit, die wahre Sensation an diesem ereignisreichen Tag aber findet sich ganz woanders.
Auf diesen Tag haben Steinhoff-Aktionäre lange gewartet. Steinhoff hat neue Geschäftszahlen veröffentlicht. Sie spiegeln eine stabile Entwicklung des Geschäfts im Schlussquartal 2018 wieder. Den – nicht geprüften – Zahlen zufolge stieg der Umsatz im Berichtszeitraum um drei Prozent von 4,568 Milliarden Euro auf 4,691 Milliarden Euro. Das kann als kleine durchaus positive Überraschung gewertet werden, immerhin wurde befürchtet, die Negativ-Schlagzeilen könnten auch auf das operative Geschäft durchschlagen und zu rückläufigen Einnahmen führen. Weitere Details finden sich im vom Unternehmen veröffentlichten PDF-Dokument.
Weiterhin überraschend ist auch die deutliche Ankündigung von CEO Louis du Preez, sehr zeitnah den Prüfbericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers zu den Geschäftsjahren 2017 und 2018 veröffentlichen zu wollen. Dem Unternehmen selbst soll er laut Angaben im heutigen Bericht aller Voraussicht nach Mitte März vorliegen, also in etwa zwei Wochen. Anschließend möchte Louis du Preez diesen auch Anlegern zugänglich machen.
Die wahre Sensation aber findet sich weder in der Mitteilung noch im Bericht selbst. Die wohl größte Überraschung aus Sicht der Anleger ist heute die Reaktion der Börse. Die Steinhoff-Aktie kann ihre positive Grundtendenz der zurückliegenden Tage nicht fortsetzen (+12 Prozent am Dienstag). Im Gegenteil. Sie verliert im Xetra-Handel über sechs Prozent ihres Wertes und zählt damit zu den schwächsten Werten im SDAX.
Daraus ließe sich ableiten, dass Stand heute niemand bereit ist in die Aktie zu investieren. Das dürfte sich erst ändern, sobald Steinhoff den PwC-Bericht zugänglich macht. Bis dahin aber werden von heute ausgehend noch einige Wochen vergehen. Bis dahin dürfte die Aktie weiterhin stärkeren Schwankungen – ohne eindeutige Tendenz – unterworfen sein.
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Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)
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