Im Bilanzskandal beim deutsch-südafrikanischen Möbelkonzern Steinhoff ermittelt die Staatsanwaltschaft Oldenburg weiter unter anderem wegen Steuerhinterziehung gegen frühere Geschäftsführer. Indes erleben Börsianer, die an ein Comeback der tief gefallenen Aktie glauben, ein weiteres schlimmes Jahr.
Neben der Ermittlung wegen Steuerhinterziehung dauerten auch die Verfahren gegen aktuelle und frühere Konzernverantwortliche wegen falscher Bilanzen und Urkundenfälschung. So hieß es in einer Antwort der niedersächsischen Landesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Politiker Stefan Wenzel und Dragos Pancescu.
Die Ermittlungen seien aufwendig und umfangreich. Wann mit dem Abschluss zu rechnen sei, lasse sich noch nicht absehen.
Die Steinhoff-Gruppe mit Wurzeln im niedersächsischen Westerstede galt lange als Europas zweitgrößter Möbelkonzern. Im März hatten Buchprüfer von systematischen Bilanzfälschungen berichtet und fragwürdige Buchungen mit einem Volumen von rund 6,5 Milliarden Euro dokumentiert. Unter anderem wird gegen den früheren Firmenchef Markus Jooste ermittelt.
Beim Unternehmen selbst stehen in Sachen Öffentlichkeitsarbeit derzeit die Räder still. Der nächste Termin ist erst für den 27. Februar 2020 anberaumt. Dann will das Unternehmen ein Trading-Update zum ersten Quartal veröffentlichen.
Die Steinhoff-Aktie hat im laufenden Jahr 46 Prozent verloren. Seit Bekanntwerden der Unregelmäßigkeiten im Dezember 2017 wurde der Börsenwert nahezu vollständig vernichtet. Ob der Konzern jemals wieder die Kurve kriegt, weiß niemand. Nach wie vor ist die Lage intransparent. Kein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)