Zahlenflut im Hause MBB. Die Beteiligungsgesellschaft hat heute einen ersten Einblick in die jüngste Geschäftsentwicklung gegeben. Gleichzeitig haben die MBB-Töchter (Aumann: MBB-Anteil 53,6 Prozent) und Delignit (76,1 Prozent) ihre vorläufigen Halbjahreszahlen veröffentlicht – und alle drei können dabei überzeugen.
DER AKTIONÄR hat mehrfach erklärt, dass die Beteiligungsgesellschaft MBB eine Reihe von schönen Töchtern hat:
AKTIONÄR-Altempfehlung Delignit hat im ersten Halbjahr 2017 den Umsatz und das Ergebnis deutlich gesteigert. Zur Erinnerung: Delignit entwickelt, fertigt und vertreibt ökologische, überwiegend laubholzbasierte Werkstoffe und Systemlösungen. Das Unternehmen ist anerkannter Entwicklungs- und Projektpartner sowie Serienlieferant für Technologiebranchen wie etwa der Automobil- und Schienenverkehrsindustrie. Mit den guten Zahlen hat der Vorstand die Jahresprognose bestätigt und geht von einem Umsatzanstieg um zehn bis 15 Prozent bei einer EBITDA-Marge zwischen 7,5 bis 8,3 Prozent aus.
Noch stehen nicht alle Aufträge zur Zielerreichung in den Büchern. Die Prognose sollte dennoch erreicht werden. Die MBB-Tochter hat in den letzten Wochen rund 50 Prozent an Wert zugelegt und dürfte diesen Trend mit den guten Daten im Rücken schon bald fortsetzen. Nächstes Ziel: 7,50 Euro.
Aumann, der Hersteller von innovativen Spezialmaschinen und automatisierten Fertigungslinien mit Fokus auf Elektromobilität, hat im ersten Halbjahr den Umsatz um 35 Prozent auf 98 Millionen Euro gesteigert. Unter dem Strich erreichte der Gewinn je Aktie 0,61 Euro. Dabei konnte die Gesellschaft vor allem im Segment E-Mobility besonders hohe Wachstumsraten verzeichnen. „Insbesondere die anhaltend hohe Nachfrage nach automatisierten Produktionslinien für die Elektromobilität ließen den Umsatz des ersten Halbjahres in diesem Segment um knapp 46 Prozent auf 26,9 Millionen Euro wachsen”, heißt es aus der Firmenzentrale. Das EBIT des E-Mobility Segments erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 65 Prozent auf 4,8 Millionen Euro. Der Auftragseingang wuchs um 55 Prozent auf 37,6 Millionen Euro. Für den gesamten Konzern wurde eine Summe von 107,4 Millionen Euro vermeldet.
Das Unternehmen verbindet einzigartige Wickeltechnologie zur hocheffizienten Herstellung von Elektromotoren mit jahrzehntelanger Automatisierungserfahrung, insbesondere in der Automobilindustrie – und weitet seine Kapazitäten kontinuierlich aus, um die Voraussetzungen für weitergehendes Wachstum zu schaffen. Aumann war im März zu 42 Euro je Aktie an die Börse gegangen. Nach einem rasanten Kursanstieg bis auf 72,55 Euro Mitte Mai, fiel der Kurs zuletzt wieder bis auf 52 Euro zurück. Seit Anfang August geht es wieder aufwärts. Nächstes Ziel 70 Euro.
MBB hat nach vorläufigen Zahlen im ersten Halbjahr 2017 einen Rekordumsatz in Höhe von 193,9 Millionen Euro erzielt. Dies entspricht einem Umsatzwachstum von 21,7 Prozent. Das Ergebnis je Aktie erreichte 1,26 Euro (Vorjahr: 1,09 Euro). Die gute Entwicklung in allen Tochterfirmen der MBB Gruppe untermauert nach Ansicht des Managements die Prognose eines Umsatzes von 390 Millionen Euro und eines Ergebnisses von mindestens 2,16 Euro pro Aktie im Gesamtjahr 2017. Ein insgesamt recht konservativer Ausblick. Die Aktie kratzt am horizontalen Widerstand bei 98 Euro. Dieser sollte aber schon in Kürze überwunden werden – und die Papiere dann schnell in dreistellige Kursregionen vorstoßen.
Die Rechnung ist denkbar einfach: In der MBB-Kasse schlummern knapp 190 Millionen Euro oder 28,75 Euro je Aktie an liquiden Mitteln. Das Aumann-Paket hat derzeit einen Wert von umgerechnet rund 77 Euro je MBB-Aktie und Delignit steuert etwas mehr als 40 Millionen Euro oder 6,20 Euro je MBB-Aktie bei. In Summe ergibt das rund 112 Euro je MBB-Anteilschein. Dazu kommt dann noch das restliche – nicht börsennotierte – Portfolio (siehe Grafik oben) mit einem geschätzten Wert von zehn Euro je MBB-Aktie. Nächstes Ziel für den Real-Depot-Wert: 110 Euro, bevor im Anschluss neue Rekordstände ins Visier genommen werden sollten.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.