Der Starinvestor Bill Ackman ist ein großer Bewunderer des Altmeisters Warren Buffett. Seit mehr als einem Jahrzehnt pilgert er regelmäßig zur jährlichen Hauptversammlung von Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway in Omaha. Nun hat Ackman seine Berkshire-Anteile abgestoßen. Und seine Begründung dürfte so manch einen Leser überraschen.
Erst vor rund einem Jahr kaufte Ackman für seinen Hedgefonds Pershing Square Holdings 3,5 Millionen Berkshire-Aktien für 685 Millionen Dollar. Nun habe er sich jedoch von den Anteilen, welche Ende März auf eine Milliarde Dollar angestiegen sind, getrennt.
Laut Ackman sei Berkshire mit einer Marktkapitalisierung von rund 450 Milliarden Dollar und Barreserven von 135 Milliarden Dollar mittlerweile zu groß und zu behäbig geworden.
Dass Ackman ein herausragender Investor ist, zeigte er erst vor wenigen Monaten, als er im Vorfeld der Coronakrise auf fallende Kurse wettete und aus einem Einsatz von 27 Millionen Dollar einen Gewinn von 2,6 Milliarden Dollar realisierte.
Bereits im April änderte Ackman jedoch seine Marktmeinung und gab bekannt, dass nun der Zeitpunkt gekommen sei, wieder Long-Positionen im Aktienmarkt aufzubauen.
Neben Ackman zeigten sich auch viele andere Investoren und Anhänger des Altmeisters überrascht und enttäuscht von Buffetts passivem und mutlosem Verhalten in den Crash-Monaten. Statt die einmalige Chance zu nutzen und wie zu seinen besten Zeiten Qualitätswerte zu Schnäppchenpreisen einzusammeln, stellte sich Buffett lieber auf die Verkäuferseite.
Den AKTIONÄR würde es nicht wundern, falls Warren Buffett die Welt doch noch mit einem großen Deal überraschen wird. Aktuell drängt sich jedoch der Kauf von Berkshire-Aktien nicht auf.