Im letzten Quartal meldete Starbucks einen überraschenden Rückgang der Umsätze in den Filialen. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde gesenkt. Im Anschluss ging die Aktie um rund 17 Prozent in die Knie. Jetzt meldet sich Ex-CEO Howard Schultz zu Wort.
Der ehemalige Starbucks CEO Howard Schultz äußerte sich am Sonntag zum jüngsten Quartalsbericht der Kaffeekette und sagte, er glaube, dass sich das Unternehmen erholen werde, wenn es seine US-Läden verbessere.
Schultz, der keine formale Rolle mehr bei Starbucks hat, schrieb, dass das Unternehmen sein mobiles Bestell- und Zahlungserlebnis verbessern und die Art und Weise, wie es neue Getränke kreiert, überarbeiten muss, um sich auf Premiumprodukte zu konzentrieren, die es von anderen abheben.
"Die Läden müssen sich wie verrückt auf das Kundenerlebnis konzentrieren, und zwar mit den Augen eines Händlers. Die Antwort liegt nicht in Daten, sondern in den Läden", schrieb Schultz in einem Brief, der am Sonntagabend auf LinkedIn veröffentlicht wurde.
In einer Erklärung sagte das Unternehmen, dass es Schultz' Sichtweise stets zu schätzen weiß. "Die Herausforderungen und Möglichkeiten, die er hervorhebt, sind diejenigen, auf die wir uns konzentrieren. Und wie Howard sind wir vom langfristigen Erfolg von Starbucks überzeugt", so Starbucks.
Schultz, der Starbucks von einer kleinen Kette in einen Kaffeeriesen verwandelt hat, trat vor etwas mehr als einem Jahr von seinem letzten Posten als Vorstandsvorsitzender zurück. Er übergab die Zügel an Laxman Narasimhan, der zuvor CEO des Lysol-Eigentümers Reckitt war. Schultz war im vergangenen Jahr auch aus dem Starbucks-Vorstand zurückgetreten.
Im Anschluss an die Zahlen senkte die DZ Bank ihr Kursziel für die Starbucks-Aktie von 110 auf 75 Dollar. Deutsche Bank Research zog nach und reduzierte das Kursziel von 108 auf 89 Dollar.
Bei Starbucks türmen sich die Probleme auf und schnelle Abhilfe ist nicht in Sicht. Ob Initiativen wie "Starbucks will den Kunden wieder einen Mehrwert bieten" oder "Das Unternehmen wird die Stoßzeiten effizienter nutzen" ausreichen, um den Starbucks-Dampfer wieder auf Kurs zu bringen, ist kaum abzuschätzen.
Die operativen Risiken die kurzfristigen vor allem charttechnischen Chancen. Die Aktie ist gemessen am Ausblick mit KGV 18 noch keineswegs ein Schnäppchen, Anleger sollten daher so lange an der Seitenlinie bleiben bis eine Trendwende absehbar ist.