Was für ein Hin und Her bei der geplanten Übernahme des deutschen Arzneimittelherstellers STADA. Der erste Versuch der Finanzinvestoren Bain und Cinven zu einem Übernahmepreis von 66 Euro je Aktie war wegen zu geringer Andienung gescheitert. Nachdem man die Mindestannahmeschwelle bereits von ursprünglich 75 Prozent auf 67,5 Prozent gesenkt und die Angebotszeit verlängert hatte, fehlten am Ende dennoch knapp zwei Prozent. Kurz darauf starteten Bain und Cinven einen zweiten Versuch. Diesmal mit einem Gebot von 66,25 Euro je Aktie und einer Annahmeschwelle von 63 Prozent, die bis zum 16. August erreicht werden sollte. Zunächst sah es danach auch, als sollte auch der neue Vorstoß zum Scheitern verurteilt sein. Bis zum Mittwochmittwoch hatten sich Bain und Cinven lediglich 46,53 Prozent der STADA-Anteile gesichert. Es fehlten also zu dem Zeitpunkt noch rund 16,5 Prozent.
Doch zuletzt meldete sich der aktivistische Investor Paul Singer zu Wort. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, habe es Gespräche mit den Bietern gegeben. Singer soll vor Ablauf der Frist für das STADA-Übernahmeangebot seine Zustimmung signalisiert haben. Singer hält über seinen Fonds Elliott rund zehn Prozent der STADA-Anteile. Dies würde zwar immer noch nicht reichen, aber mit seiner Ankündigung könnte er auch andere Hedgefonds überzeugt haben.
Auch an der Börse wird das Gelingen der Übernahme nun wieder wahrscheinlicher gesehen. Zuletzt hat sich die Aktie von STADA zumindest wieder in Richtung des geplanten Übernahmepreises bewegt. Zuletzt notierte das Papier bei 65,28 Euro erneut leicht im Plus. Ob die Offerte der Finanzinvestoren Bain und Cinven dieses Mal nun doch von Erfolg gekrönt sein wird, dürfte noch in dieser Woche bekannt gegeben werden. DER AKTIONÄR hatte sich bereits bei Bekanntwerden des ersten Übernahmeversuchs bei 66 Euro aus der Aktie verabschiedet.
+++ Update +++ Die Zitterpartie ist vorbei: Die erforderliche Mindestannahmeschwelle von 63 Prozent wurde erreicht! Die 5,3 Milliarden Euro schwere Übernahme des Arzneimittelherstellers durch die Finanzinvestoren Bain und Cinven ist damit im zweiten Anlauf gelungen. +++ Update +++