Seit dem Jahreswechsel macht die Aktie von Spotify wieder Boden gut. Doch nach enttäuschenden Q2-Zahlen dürfte es schwer werden, den Aufwärtstrend fortzuführen. Woran liegt’s?
Spotify hat seine Anleger bei der wichtigsten Kennzahl enttäuscht: Den Premium-Abonnenten. Die Zahl der Nutzer, die monatlich oder jährlich für den Musikstreaming-Dienst zahlen, lag im abgelaufenen Quartal bei 108 Millionen. Etwas weniger als die Analysten mit 108,5 Millionen erwartet hatten und am unteren Ende der firmeninternen Prognose von 107 bis 110 Millionen.
Die schwachen Nutzerzahlen brachten die Aktie nachbörslich unter Druck. Die Anleger sorgten sich umgehend, dass die Konkurrenz von Apple, Amazon und YouTube das Nutzerwachstum nachhaltig schwächen könnte. Doch Spotify steigerte die Zahl der Abonnenten um 31 Prozent und damit doppelt so schnell wie der zweitgrößte Streaming-Anbieter Apple Music.
Beim Umsatz konnten die Schweden jedoch die Erwartungen der Analysten übertreffen. Spotify erzielte im zweiten Quartal einen Erlös von 1,68 Milliarden Euro – erwartet wurden 1,64 Milliarden Dollar. Gewinne macht Spotify jedoch noch nicht. Der Verlust je Aktie lag bei 0,42 Euro. Analysten erwarten noch bis zum dritten Quartal 2020 Verluste.
Eindeutig positiv sind dagegen die Investitionen in Podcasts zu sehen. Spotify erweitert damit sein Angebot und wird auch für weniger musikaffine Hörer interessant. Stark ist dabei das Wachstum der Podcast-Hörer. Laut Unternehmensführung hat sich die Zahl der Hörer seit Jahresanfang verdoppelt.
Die schwachen Nutzerzahlen sind ein rotes Tuch für die Spotify-Aktie, denn das Papier lebt von positiven Überraschungen. Eine Fortsetzung des Aufwärtstrends dürfte nach den Zahlen schwer werden.