Erst der Einstieg von Vivendi bei Gameloft und Ubisoft – und jetzt der nächste Kracher in der Gaming-Szene. Activision Blizzard kauft Candy-Crush-Entwickler King für 18 Dollar je Aktie beziehungsweise einem Gesamtwert von 5,9 Milliarden Dollar. Darauf haben sich das Management der beiden Firmen geeinigt, wie vor wenigen Stunden mitgeteilt wurde. Der Aufschlag auf dem letzten Schlusskurs beträgt damit rund 15 Prozent.
King schrumpft – Activision wächst
King kämpft seit Jahren mit einem rückläufigen Interesse an dem Spiel Candy Crush und meldete zuletzt einen Umsatzrückgang von 14 Prozent. Besser schafft der Spielehersteller Activision Blizzard es, seine jungen Kunden an sich zu binden – im Schnitt blieben Spieler im zweiten Quartal 25 Prozent länger in den virtuellen Welten. Zudem stieg die Anzahl der monatlich aktiven Spieler um starke 35 Prozent. Alleine für die Spiele Hearthstone: Heroes of Warcraft und Heroes of the Storm und Destiny haben sich 70 Millionen Menschen registriert. Größte Überraschung ist der Erfolg des Release von Destiny: The Taken King. Noch nie wurden zum Start über die Sony Playstation mehr Spiele an nur einem Tag heruntergeladen. Und das war erst der Anfang: Denn wer einmal spielt, will später bessere digitale Waffen kaufen, was auch auf lange Sicht die Kassen klingeln lässt.
Digital und hochprofitabel
Activision Blizzard profitiert vom Trend zum Spieledownload. Mittlerweile erzielt das Unternehmen 55 Prozent seiner Umsätze digital, was für deutlich höhere Gewinnmargen sorgt. Und Activision kann nicht nur brutal: Rechtzeitig zur Weihnachtssaison wird Ende Oktober eine neue Version des bei bereits 40 Millionen Konsolen-Gitarristen beliebten Guitar Hero angeboten. Die Begeisterung der Kunden wächst stetig und damit auch die der Aktionäre. Activision Blizzard und Electronic Arts (Top-Tipp Spekulativ aus AKTIONÄR-Ausgabe 42/2015) sind lupenreine Momentum-Aktien, welche auch im TSI-Fonds enthalten sind.