Der japanische Techgigant Sony hat am Mittwochabend die Details zu seiner neuen Spielekonsole Playstation 5 (PS5) bekannt gegeben. Das Resultat: Auf den ersten Blick wirkt sie etwas schwächer als Microsofts neue Xbox Series X. Der Teufel steckt aber im Detail. Im Frankfurter Handel gewinnt die Aktie zum Handelsstart knappe drei Prozent.
Eigentlich sollte die Präsentation auf der Game Developers Conference stattfinden, die fand wegen der COVID-19-Pandemie aber nicht statt. Kurzerhand wurden die Neuigkeiten über einen Livestream online vorgestellt. Die Grafikeinheit (GPU) ist auf dem Papier ein knappes sechstel langsamer als die von der neuen Xbox – aber rund zehn Mal so schnell wie der GPU der PS4.
Dank höher getakteten Computing Units und einer schnelleren Festplatte in der PS5 wird dieser Nachteil zur Xbox Series X im Endeffekt aber wieder wett gemacht. Highlight soll das Soundsystem sein, dass mit vorerst fünf wählbaren Akustikprofilen ein möglichst individuelles Hörerlebnis und damit eine dichtere Atmosphäre erzeugen soll.
Anders noch als bei dem Sprung von der Playstation 3 auf die Playstation 4 wird die vermutlich im Dezember erscheinende Playstation 5 alle Spiele der Vorgängerkonsole abspielen können. Für Aufsehen sorgten Gerüchte, dass Sony drei beliebte Franchises vom Spieleentwickler Konami aufkaufen und für die PS5 umsetzen könnte: Castlevania, Metal Gear und Silent Hill. Dazu wurde allerdings in der Präsentation nichts gesagt.
Nach vermeintlichen Liefer- und Preisproblemen ist Microsoft aktuell einen Schritt voraus, wenn es um die Aufmerksamkeit für die neuen Konsolen geht. Während die Details zur Xbox in ihrer Gänze bekannt sind, weiß man bei der PS5 immer noch nicht, wie sie aussieht und was sie wirklich leistet. Vorerst rücken die neuen Konsolen jedoch in den Hintergrund – denn beiden Aktien macht das Coronavirus zu schaffen: Sony verlor in den letzten vier Wochen rund 24 und Microsoft circa 28 Prozent. Der Kurs von Sony notiert um die wichtige Unterstützung bei etwa 47,40 Euro. Der vom AKTIONÄR empfohlene Stopp bei 47 wurde zwischenzeitlich ausgelöst.
Noch investierte Anleger verfallen trotzdem nicht in Panik, spätestens zum Release der Playstation 5 könnte Sony durch die größere Kundenbasis – die Playstation 4 verkaufte sich mehr als doppelt so oft wie die Xbox One – wieder für positive Schlagzeilen sorgen. Alle anderen warten die weiteren Entwicklungen in der Corona-Krise für einen etwaigen Neueinstieg ab.