Der Crash, den wir in den vergangenen Wochen und Monaten gesehen haben, könnte nur ein Vorspiel eines noch größeren Gemetzels gewesen sein. Dieser Meinung ist Scott Minerd, Chief Investment Officer von Guggenheim Partners Global. Gegen seine Prognosen für den US-Aktienmarkt sind viele Bären noch optimistisch.
Angesichts der abstürzenden Kurse würden bei ihm Erinnerungen an die Jahrtausendwende wach. „Das sieht sehr nach dem Platzen der Internetblase aus“, so Minerd im Interview mit Marketwatch. Jedem sei mittlerweile bewusst, dass die Fed nicht einspringen werde, um die taumelnden Märkte zu retten.
Minerd: „Die Fed wird die Zinsen weiter anheben, bis sie einen klaren Bruch des Inflationstrends sieht. Sie ist bereit, über einen neutralen Zinssatz hinauszugehen.“
US-Notenbank-Chef Jerome Powell scheine sich „sehr wenig Sorge über die Fortsetzung eines Bärenmarktes zu machen“, so der Guggenheim-Stratege weiter. „Sollte dies der Fall sein, werden wir wahrscheinlich einen ziemlich heftigen Ausverkauf erleben.“
„Der Nasdaq Composite könnte vom Hoch 75 Prozent fallen, der S&P 500 könnte 45 Prozent nachgeben.“ Es werde ein "Sommer der Schmerzen".
Bislang notieren die beiden Indizes vom Hoch 30 beziehungsweise 18 Prozent im Minus.
Anders als Minerd hält DER AKTIONÄR viel Negatives in den Kursen bereits für eingepreist. Die schlechte Stimmung, die Untergewichtung von Tech-Aktien (siehe Artikel hier) und die mittlerweile günstige Bewertung bei Qualitätsaktien wie Apple, Allianz oder Amazon machen Hoffnung, dass bei wenigen positiven Nachrichten die Käufer zurückkommen werden. Welche Chancen es aktuell gibt, lesen Sie in der neuen Ausgabe des AKTIONÄR.