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Bereits mehrfach waren die Aktien von Solutions 30 Ziel von Leerverkäufern. Die Folge waren teils heftige Kursverluste. Seit vergangene Woche befindet sich das Papier wieder im Visier der Shorties – und dieses Mal treffen sie voll.
Über die Hälfte ihres Wertes hat die an der Pariser Börse gelistete Aktie verloren. Selbst ein längeres Aussetzen vom Handel von Freitag bis Montag konnte den Kursrutsch nicht stoppen. Am Dienstag geht es weiter bergab. Das Besondere: Diesmal steht kein namhafter Hedgefonds wie Muddy Waters hinter der Attacke, sondern der hundertseitige Short-Report wurde anonym veröffentlicht.
Die Vorwürfe gegen Solutions 30 sind zahlreich. Unter anderem wird der Firma vorgeworfen, Geldwäschegeschäfte mit einem luxemburgischen Treuhänder namens Fiduciaire du Kiem unter der Federführung eines Buchhalters namens Angelo Zito gemacht zu haben. Dieser Buchhalter soll Verbindungen zur Mafia haben.
Darüber hinaus sollen die Bilanzen von Solutions 30 nicht stimmen, da beispielsweise der Goodwill von Zukäufen falsch ausgewiesen sei, Geschäfte auf den Philippinen überhaupt nicht existierten oder sich der Vorstand Darlehen von Tochterfirmen besorgt habe.
Solutions 30 bestritt sämtliche Anschuldigungen in dem Report und veröffentlichte selbst eine 18-seitige Antwort. Die aufgeworfenen Fragen und jeweiligen Antworten können hier auf der Homepage von Solutions 30 nachgelesen werden. Das komplette Antwortschreiben finden Sie hier zum Download.
Gerne hätten wir hier den Durchblick und würden Anlegern eine klare Einordnung der Situation zur Hand geben. Hier müssen jedoch hochqualifizierte Wirtschaftsprüfer ran und ähnlich wie im Falle Wirecard über Monate hinweg Aufklärung leisten. Daher nur eine generelle Einschätzung: Nehmen Sie in solchen Fällen stets Abstand von dem Investment. Es gibt genug Aktien, die aktuell mit keinen derart tiefgehenden Problemen kämpfen.
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