In der Euphorie des ersten großen Wachstumsschubes waren viele Solarfirma Verträge eingegangen, die mittlerweile bitter bereut werden. 2008 hatte man sich aufgrund des Mangels an Silizium noch „gefreut“, langfristige Verträge abzuschliessen. Alleine mit DC Chemical wurde eine Lieferung bis 2016 bei einer Bezahlung von 580 Millionen US-Dollar vereinbart.
Heute teilte Solarworld nun mit, „ihre langfristigen Lieferbeziehungen mit einem Partner auf eine neue vertragliche Grundlage zu stellen." Das Ergebnis der Solarworld für das Geschäftsjahr 2014 würde infolgedessen voraussichtlich mit einem nicht cash-wirksamen Sondereffekt in niedriger zweistelliger Millionenhöhe belastet. Immerhin: Künftig kann man Silizium zu geringeren Konditionen beziehen.
Bereits im Februar 2014 wurde ein solcher Vertrag verändert, was das Ergebnis der SolarWorld AG um einen zweistelligen Millionenbetrag belastete.
Probleme seit Jahren bekannt
DER AKTIONÄR hatte etwa im März 2012 auf den „Bilanz-Zündstoff“ von Solarworld hingewiesen. Der vollintegrierte Solarkonzern hatte in der Bilanz eingestanden: "Aufgrund des Wegfalls von Langfristkunden müssen (…) deutlich mehr Mengen abgenommen werden, als die Solarworld für ihren eigenen Bedarf braucht.(…) Solarworld könnte gezwungen sein, überschüssige Siliziummengen unter den Einstandspreisen weiter zu veräußern."
Abwarten!
Solarworld hat mittlerweile viele Altlasten bereinigt. Der Marktumfeld bleibt jedoch sehr anspruchsvoll. DER AKTIONÄR sieht daher weiterhin keinen Grund, seine skeptische Haltung zu ändern. Selbst auf dem drastisch reduzierten Niveau ist die Solarworld-Aktie nicht wirklich günstig.