Der deutsche Solarkonzern bestätigte seine vorab gemeldeten Geschäftszahlen. In den ersten neun Monaten 2014 steigerte der Konzern seine Absatzmenge von Solarmodulen und Bausätzen um 54 Prozent auf 602 MW. Der Konzern fasst auch in den Wachstumsmärkten Japan und Großbritannien Fuß. Hier konnte die Solarworld AG ihr Geschäftsvolumen im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln.
Das EBIT belief sich auf 77 Millionen Euro. Für 2015 rechnen Analysten allerdings mit einem deutlich geringeren EBIT. Am 12. März hat die Solarworld Thüringen GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Solarworld AG, die Bosch Solar Energy übernommen. Dafür musste Bosch eine Zahlung von 120 Millionen an Solarworld leisten, die bis 2018 nach einem Plan erfolgen soll. Das spielt auch mit in das positive EBIT hinein. Die Zahlen in einem aktuellen DAF-Beitrag:
Stärkung der Marke
Solarworld versucht sich schon seit längerem gegenüber der chinesischen Konkurrenz durch Qualität abzugrenzen. Diesen Weg geht man mit dem Real Value-Siegel konsequent weiter, um seine Marktposition zu verbessern. Dieses Siegel steht für geprüfte Qualität, führende Lösungen für marktrelevante Kundenwünsche, Solarworld als verlässlichen Partner und echte, gelebte Nachhaltigkeit. Ob sich durch derartiges Marketing allerdings die Umsätze steigern lassen, bleibt abzuwarten.
Schuldenberg
Zwar konnte durch den 150 zu 1 Kapitalschnitt die Insolvenz abgewendet werden, doch sitzt der Konzern immer noch auf Gesamtverbindlichkeiten von 683 Millionen Euro. Der Konzern verfügt zwar noch liquide Mittel von 151 Millionen Euro, doch müssen auch laufende Zinszahlungen an Gläubiger geleistet werden. Das Management bewertet die wirtschaftliche Lage des Konzerns im jüngsten Bericht als schwierig. Die Risikolage habe sich in den ersten neun Monaten nicht wesentlich verändert. „Sie ist nach wie vor hoch aufgrund des Wettbewerbsdrucks, der möglichen Verschlechterung der regulatorischen Rahmenbedingungen im Solarmarkt sowie des starken Preis- und Kostensenkungsdrucks“, lauten den offiziellen Zeilen aus dem Risikobericht.
Kaum Kurspotential
Die Aktie des Bonner Unternehmens hat im letzten Monat ein Kursfeuerwerk von 50 Prozent hingelegt. Kurzfristig ist daher mit Gewinnmitnahmen zu rechnen. Charttechnisch liegt vor dem Papier auch noch ein Widerstand oberhalb der 15-Euro-Marke. Aufgrund der fundamentalen Risiken rät DER AKTIONÄR vom Kauf der Aktie ab.