Das Tief in einer Konsolidierung steckende Papier von SolarEdge war in den vergangenen zwei Wochen einer harten Bewährungsprobe ausgesetzt. Ein wichtiger Unterstützungsbereich drohte aufgegeben zu werden. Ein Bruch hätte den Verkaufsdruck verstärkt, der aber konnte in höchster Not verhindert werden. Wie geht's jetzt weiter?
Der Solar-Highflyer steckt fest, der Kurs heute ist derselbe wie bereits vor zweieinhalb Jahren. Zwar notierte SolarEdge zwischenzeitlich deutlich höher, allerdings befindet sich die Aktie seit einem Jahr in einer hartnäckigen Korrektur, die zuletzt den Unterstützungsbereich zwischen 265 und 250 Dollar herausgefordert hat.
Ein Bruch dieser Unterstützung hätte eine Verschärfung des Abwärtstrends und Abgaben in Richtung der 52-Wochen-Tiefs um 200 Dollar bedeutet, konnte in letzter Sekunde aber verhindert werden. Die Aktie profitierte in der vergangenen Woche dabei auch von positiven Analystenstimmen und konnte dank eines kräftigen Rebounds die unmittelbare Gefahrenzone verlassen.
Grund zur Erleichterung gibt es allerdings kaum. Mit dem Rebound wurde zwar eine kurzfristig überverkaufte Indikation im RSI korrigiert, allerdings wurde das jüngste Kurstief durch ein neues Verlaufstief im RSI und damit die "Echtheit" des Abwärtstrends bestätigt.
Zwar macht das Crossing des MACD über die Signallinie kurzfristig Hoffnung auf eine Fortsetzung des Rebounds, der dürfte allerdings bereits im Bereich der gleitenden Durchschnittslinien auf Probleme stoßen - erst recht, nachdem die 50-Tage-Linie unter den GD200 gefallen ist und mit einem Death Cross ein gefürchtetes Verkaufssignal generiert hat.
Im Wochenchart gestaltet sich die Situation kaum besser. Auch hier wurde das aktuelle Verlaufstief durch die technische Indikation bestätigt. Es fehlt also an Divergenzen, die auf eine nachhaltige Trendwende hindeuten könnten. Schon jetzt auf eine solche zu spekulieren, dürfte mit Blick auf den MACD noch deutlich zu früh sein: Der ist Wochen von einem möglichen Crossing, die Aktie damit von einer erfolgreich abgeschlossenen Bodenbildung entfernt.
Angesichts der schwachen technischen Indikation sowohl im Tages- als auch im Wochenchart muss der jüngste Rebound bei SolarEdge als Gegenbewegung in einem intakten Abwärtstrend verstanden werden. Trotzdem der wichtige Unterstützungsbereich verteidigt werden konnte, ist nicht von einer baldigen Trendwende zum Besseren auszugehen.
Wer noch nicht engagiert ist und langfristig investieren will, wartet prozyklische Signale, etwa einen nachhaltigen Anstieg über die Abwärtstrendlinie ab. Trader halten die Füße still, das Kurspotenzial zur Oberseite ist kurzfristig zu gering, um das Risiko zur Unterseite in Kauf zu nehmen.