Seit Monaten explodieren die Sojabohnenpreise. Erst letzte Woche erreichte der Future den höchsten Kurs seit 2014. Die gestiegene Nachfrage, vor allem aus der Volksrepublik China, veranlasst nun die amerikanischen Farmer mehr Bohnen anzupflanzen.
Erstmals seit 2014 wieder über 1.400 US-Cents
Erstmals seit 2014 hat der Future wieder die Marke von 1.400 US-Cent geknackt und konnte im Tageshoch am 8. März bis auf 1.460 Cents pro Scheffel ansteigen. Diese Aufwärtsbewegung dauert nun schon seit mehreren Monaten an und startete im August 2020. Dem vorausgegangen ist eine Einigung zwischen den USA und China auf einen Phase-1-Deal im Handelskrieg. Im jüngsten Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) wurde bekannt gegeben, dass die Endbestände für den Rohstoff bei circa 120 Millionen Scheffel liegen, was auf eine weitere Unterversorgung des Marktes hinweist. Damit steigt auch das Interesse der amerikanischen Farmer mehr Sojabohnen, zu Lasten anderer Agrarrohstoffe wie zum Beispiel Mais, anzupflanzen. Interessant wird also der nächste USDA-Report, der Anfang April veröffentlich wird und einen Überblick über die Maßnahmen der US-Farmer geben wird.
US-Exporte steigen
Die USA exportieren jedes Jahr ungefähr die Hälfte der geernteten Sojabohnen, Hauptabnehmer ist nach wie vor die Volksrepublik China, die einen Großteil der Importe als Tierfutter für Schweine verwendet. Diese Importe waren in den letzten Jahren aufgrund der grassierenden Schweinepest massiv rückläufig. In den letzten Monaten startete eine Wiederaufbauphase, die den Bedarf auch nachhaltig steigen ließ. Die letzten USDA-Schätzungen für die gesamte Anbaufläche von Sojabohnen im Jahr 2021 lagen bei circa 90 Millionen Hektar. Im April sollte diese Zahl bereits genauer geschätzt werden können. Sollte China seine Kaufverpflichtungen aus dem Phase-1-Deal weiter einhalten, könnten die Kurse trotz des hohen Niveaus weiter steigen.
Positionierung der Produzenten stimmt nachdenklich
Wie in anderen Agrar-Rohstoffen auch hat die Short-Positionierung der Hersteller und Produzenten ein Rekordniveau erreicht. Viele Farmer verkaufen die zu erwartende Ernte bereits auf Termin. Das könnte ein Hinweis sein, dass die Farmer selber nicht an weiter steigende Preise glauben. Gestern erst hat die CBOT die Positions-Limite für Long-Bestände erhöht, was weitere Long-Spekulationen auf steigende Preise großer Fondsgesellschaften unterstützt.
Abwarten und Tee trinken – der Markt muss genau beobachtet werden. Aktuell ist er überkauft und aufgrund der starken Short-Positionierung der Produzenten muss auch immer wieder mit Rücksetzern gerechnet werden. So oder so werden sich in den nächsten Wochen interessante Trading-Opportunitäten in diesem Bereich ergeben.
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