Finanzinvestor Silver Lake will die Software AG übernehmen. Geboten werden den Aktionären 30 Euro je Anteilschein, wie die Gesellschaft in der Nacht zum Samstag mitteilte – ein Aufschlag von rund 50 Prozent auf den Schlusskurs von Freitag. Die Stiftung, die zuletzt knapp ein Drittel an dem Software-Unternehmen gehalten hat, unterstützt das Übernahmeangebot uneingeschränkt.
Gestern um 23:42 Uhr lief die Meldung über den Ticker: „Die Mosel Bidco SE, eine durch von Silver Lake verwalteten oder beratenen Fonds kontrollierte Holdinggesellschaft, hat heute beschlossen, den Aktionären der Software Aktiengesellschaft im Wege eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots anzubieten, sämtliche auf den Namen lautenden Stückaktien der SAG mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie zu erwerben. Die Bieterin beabsichtigt, eine Barabfindung in Höhe von EUR 30,00 je SAG-Aktie anzubieten."
Silver Lake wäre das 1969 in Darmstadt gegründete Unternehmen damit 2,2 Milliarden Euro wert. Der Schlusskurs des Unternehmens hatte am Freitag bei 19,85 Euro gelegen. Das Übernahmeangebot stehe unter dem Vorbehalt einer Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent plus einer Software AG Aktie, hieß es weiter. Der Finanzinvestor will den Software-Spezialisten dem Vernehmen nach nach der Übernahme von der Börse nehmen.
Einen Teil der Stücke hat sich Silver Lake schon mehr oder weniger gesichert. So erwarb der Investor für 344 Millionen Euro Wandelanleihen von Software AG, die nach der Wandlung etwa neun der ausgegebenen Software AG Aktien ausmachen würden.
Zudem hat der mit Abstand größte Aktionär, die Software AG-Stiftung, einen Vertrag zum Verkauf von 25,1 Prozent der Software AG Aktien an Silver Lake unterzeichnet. Die Stiftung, die zuletzt knapp ein Drittel an dem Unternehmen gehalten hat, unterstützt das Übernahmeangebot uneingeschränkt. Vorstand und Aufsichtsrat der Darmstädter wollen den Angaben zufolge den Aktionären die Annahme des Übernahmeangebots empfehlen.
Die Software AG hat zuletzt unter dem schwierigen Konjunkturumfeld gelitten. Um die operative Schlagkraft zu stärken, hat Vorstandschef Sanjay Brahmawar dem Konzern ein Sparprogramm verordnet. Die Aktie dürfte zum Wochenstart mit einem deutlichen Aufschlag in den Handel starten. Segnet die Finanzaufsicht BaFin die Übernahmeofferte ab, folgt das offizielle Angebot und die Aktionäre können ihre Aktien andienen.
(Mit Material von dpa-AFX)