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29.01.2020 ‧ Emil Jusifov

Software AG: Kurs-Einbruch nach Schock-Zahlen

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Software AG

Am Dienstag trennten sich die Anleger der Software AG scharenweise von dem Titel – in der Spitze ging es über 13 Prozent abwärts. Ursache war die Veröffentlichung der Geschäftszahlen zum abgelaufenen Quartal. Darüber hinaus verfehlte der MDAX-Konzern seine Jahresprognose und rechnet mit einer weiteren Belastung der operativen Marge im neuen Geschäftsjahr.

Im vierten Quartal sanken die Umsätze der Software AG um vier Prozent auf 255 Millionen Euro. Zwar legte das wichtige Zukunftssegment "DBP Cloud & IoT" um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zu – im Vergleich zum Wachstum in den vorangegangen Quartalen ist diese Zuwachsrate jedoch eine Enttäuschung.

Im Gesamtjahr 2019 konnte das strategisch wichtige Wachstumsfeld rund um Cloud und IoT immerhin um 39 Prozent zulegen, der CEO Sanjay Brahmawar hatte aber mindestens 75 Prozent anvisiert. Insgesamt konnte der Umsatz im abgeschlossenen Geschäftsjahr um drei Prozent auf circa 891 Millionen Euro gesteigert werden (wobei ein Teil des Umsatzanstiegs auf Währungseffekte zurückzuführen ist). Das EBITDA und der Nettogewinn gingen um fünf Prozent auf circa 260 Millionen Euro beziehungsweise um vier Prozent auf 188 Millionen Euro zurück.


Software AG Quartals- und Jahreszahlen

Eine zügige Besserung ist nicht in Sicht: Das Unternehmen geht davon aus, dass die EBIT-Marge 2020 nur noch bei 20 bis 22 Prozent liegt. Analysten rechneten mit circa 26 Prozent.

Als Grund gab das Unternehmen die höheren Investitionskosten an. Die Investitionen sollen mittelfristig zu einem deutlich stärkeren Wachstum verhelfen. Der Umsatz des Software-Konzerns aus Darmstadt soll demnach 2023 im Vergleich zu 2019 um 110 Millionen auf eine Milliarde steigen. In Zukunft soll mehr Geld in neue Partnerschaften, Werbung und den Ausbau des Vertriebs fließen.

"Die Erfahrungen, die wir 2019 gemacht haben, helfen uns, neue Investitionen so einzusetzen, dass sie unser Wachstum unterstützen und sicherstellen, dass wir aus den Chancen, die vor uns liegen, das Beste machen.", so der CEO Brahmawar.
Software AG Ausblick
Software AG (WKN: A2GS40)

Die Kosten für den Konzernumbau drücken weiterhin auf die Margen des Darmstädter Softkonzerns. Mittel- bis langfristig könnte sich der Umbau jedoch lohnen und sich positiv auf den Aktienkurs des Unternehmens auswirken. Aus diesem Grund bleibt der investierte Anleger an Bord. Der Anleger an der Seitenlinie sollte vor einem Neueinstieg bei der Software AG vorerst abwarten, bis der Markt das schwache Cloud-Geschäft verdaut hat.

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