Trotz volatiler Börsen hat Japans größter Tech-Konzern den Börsengang seiner Mobilfunktochter durchgezogen - und ist auf ganzer Länge gescheitert. Das IPO geriet zum Desaster und die Aktien schlossen zweistellig im Minus.
Was ist passiert?
Die Aktie der Softbank Corp. (der Name der Konzernmutter lautet Softbank Group) taumelte nach Aufnahme des Handels an der Tokioter Börse um zeitweise 14 Prozent in die Tiefe.
Weshalb ist das relevant?
Im laufenden Jahr gab es 82 Börsengänge in Tokio, lediglich sieben, darunter Softbank Corp., notierten bei der Aufnahme des Handels unter dem Platzierungspreis. Ein Image-GAU.
Die Kursentwicklung des Debüttanten ist einerseits der schwachen Marktverfassung geschuldet. Ein massiver Netzwerkausfall bei dem Mobilfunker vor wenigen Tagen und die geschäftlichen Verbindungen zum umstrittenen chinesischen Telekomausrüster Huawei drückten ebenfalls auf die Nachfrage und damit auf den Kurs.
Dass der Börsengang trotz der absehbaren Probleme nicht verschoben wurde, überrascht nicht, schließlich war er mit einem Platzierungsvolumen von 23,5 Milliarden Dollar einer der größten weltweit und mit entsprechend viel Mediengetöse angekündigt worden.
Die Softbank Group hält nach dem IPO 63 Prozent der Anteile an dem Mobilfunker.
Das große Ganze
Trotz des gefloppten Börsengangs wird man bei Softbank Group nicht gänzlich unzufrieden sein. Der Beteiligungsriese hat bei der Platzierung seinen Schnitt gemacht und kann mit den Milliardenerlösen Schulden zurückzahlen und weitere Beteiligungen eingehen. Die Positionierung als reine Beteiligungsgesellschaft schreitet mit dem Börsengang der Mobilfunktochter ebenfalls voran.
Fazit: DER AKTIONÄR hat die Aktie der Softbank Mitte November zum Kauf empfohlen und hält an der Empfehlung fest. Das Kursziel auf Sicht von zwölf Monaten beträgt 95 Euro, der Stopp 59 Euro.