Die Aktien der Société Généraleaus Frankreich crashen heute. Aktuell beträgt das Kursminus bei der Großbank rund zwölf Prozent. Ein Blick auf die Kurse anderer Geldhäuser in Europa zeigt aber, dass es sich dabei wohl kaum um den Auftakt für neue Schwierigkeiten in der Branche handelt.
Die Anleger der Société Générale reagieren am Montag sehr enttäuscht auf ein Strategiepaket des Konzernchefs Slawomir Krupa. Zuletzt betrug das Minus 12,3 Prozent auf 23,23 Euro, weil dieser die Ertragsentwicklung für seinen Kosten- und Kapitalfokus opfert. So senkte der Manager die Ziele für das Einnahmenwachstum und die Profitabilität für die kommenden drei Jahre.
Krupa will das Bankhaus wieder effizienter machen und die Kapitalsituation stärken - mit dem zumindest langfristigen Ziel, die Aktien wieder auf Touren zu bringen. Zunächst gelang dies aber nicht, denn der Kurs sackte zu Wochenbeginn auf das niedrigste Niveau seit Anfang August ab.
Laut der Analystin Delphine Lee von JPMorgan ist der Kostenfokus zwar positiv, sie rechnet aber mit Abwärtspotenzial bei den Ertragsschätzungen. Es werde einige Zeit brauchen, bis der Markt Kostenfortschritte wertschätzt, denn die Erfolgsbilanz falle bei solchen Maßnahmen bei der Société Générale gemischt aus.
Die Aktie der Société Généralehat mit dem heutigen Crash die 200-Tage-Linie bei 24,06 Euro nach unten gerissen. Damit wurde auch der seit dem Frühjahr bei 25,50 Euro bestehende Aufwärtstrend verlassen.
Die Aktie ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Nach den heutigen Verlusten meiden Anleger die Papiere alleine schon aus charttechnischen Gründen.
Mit Material von dpa-AFX.