Das soziale Netzwerk Snap befindet sich zurzeit in der größten operativen Krise seiner Geschichte. Nach mehreren schwachen Quartalsberichten stürzte die Aktie ab. Mittlerweile notiert der Titel knapp 90 Prozent unter seinem 52-Wochen-Hoch. Da passt es gut ins Bild, dass der Konzern nun wohl 20 Prozent seiner Belegschaft entlassen möchte.
Insgesamt sollen damit mehr als 1.000 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, wie das das renommierte Branchenportal The Verge am Dienstag schrieb. Demnach seien diverse Abteilungen betroffen, auch die Bereiche Hardware & Produktentwicklung.
Die Entlassungen der Mitarbeiter zeugen davon, dass Snap seine künftigen Wachstumsaussichten pessimistisch einschätzt. In einem schwierigen Makroumfeld mit sinkenden Werbebudgets verliert Snap zusätzlich Marktanteile an Wettbewerber wie TikTok. Hinzu kommt die mangelnde Profitabilität von Snap, die neue Investitionen in Wachstum im Kontext steigender Zinsen extrem erschwert.
Die gesamte Social-Media-Branche befindet sich derzeit in der Konsolidierungsphase. In diesem Umfeld haben kleinere und unprofitable Player wie Snap schlechte Karten. Allerdings könnte Snap bei diesen niedrigen Kursen zum Übernahmekandidaten werden. Als Käufer kämen beispielsweise Apple, Amazon oder Microsoft in Frage. Alle drei Big-Tech-Giganten bauen gerade ihr Online-Werbegeschäft aus und haben genug Cash, um sich Snap einzuverleiben. Abwarten!