Als Snap im März 2017 an die Börse ging, mahnten viele Analysten. Jetzt scheint der Tech-Konzern zum Analysten-Liebling zu avancieren. Die Rallye hält an und die Aktie erhält ein Upgrade nach dem anderen.
Allein in dieser Woche hoben die Analysten der Bank of America Merill Lynch (BofAML) und der Credit Suisse ihre Kursziele an.
BofAML hebt Kursziel am Donnerstag von 12 auf 17 Dollar an
„Wir sehen mehr Optimismus bezüglich Snaps Innovation und weniger Sorgen bezüglich negativer Nutzertrends. Eine Gefahr bleiben dagegen die hohen Erwartungen und die starke Konkurrenz.“
Credit Suisse hebt Kursziel am Dienstag von 15 auf 18 Dollar an
„Snap gelingt es insbesondere bei den jungen Nutzern zu Punkten. Ein Alleinstellungsmerkmal, das sich in steigenden Werbeumsatz niederschlagen dürfte.“
Snap überbewertet
Zugeben: Auch DER AKTIONÄR warnte vor Snap und blieb auf der Bärenseite als die Aktie zum Jahresbeginn die Trendwende schaffte. Ein Einstieg wurde verpasst, als die Aktie nach oft verpassten Erwartungen günstig war. Jetzt scheint die Aktie jedoch nur noch von ihrem Momentum zu leben.
Das zeigen auch die Analysten, die aufgrund eines am Markt vorherrschenden Optimismus bezüglich Snaps Geschäftsmodell ihre Ziele nach oben schrauben. Die zusätzlichen Kurstreiber wie eine Partnerschaft mit der E-Commerce-Firma Shopify, die es erlaubt direkt Werbung auf Snapchat zu schalten, oder die Partnerschaft mit dem Gaming-Konzern Zynga, um Videospiele auf Snapchat anzubieten, sind jedoch nach dem Kursanstieg von 165 Prozent eingepreist.
Snap muss erst zeigen, wie sich die Öffnung für Dritte und der damit einhergehende Nutzerzuwachs in einen Anstieg des Umsatzes je Nutzer ummünzen lässt. Denn ohne deutlich ARPU-Zuwächse kann eine an Bewertung allein auf Basis der DAU allein nicht funktionieren. Die Q-Zahlen am 22. Juli könnten hier Aufschluss geben.