Die Aussicht auf eine anhaltende Belebung der Weltwirtschaft lässt die Rohstoffpreise steigen. Die Bergbaubranche profitiert und fährt die Investitionen hoch. Als weltweit führender Anbieter für Transportlösungen und Logistiksysteme unter Tage sollte SMT Scharf als Zulieferer von den verbesserten Marktbedingungen profitieren.
Hauptprodukt der Westfalen sind entgleisungssichere Bahnsysteme, die weltweit vor allem in Steinkohlebergwerken sowie beim Abbau von Gold, Platin und anderen Erzen unter Tage eingesetzt werden. „Die Entwicklung spielt uns bei unserer marktexpansiven Strategie in die Karten, nach der wir im vergangenen Jahr bei Auftragsvergaben und Ausschreibungen bewusst preisaggressiv vorgegangen sind“, erklärt SMT-Vorstand Hans Joachim Theiß gegenüber dem AKTIONÄR. „Dabei ist es unser Ziel, das Neugeschäft zu stärken, die Visibilität im Markt zu erhöhen und gleichzeitig Marktanteile auszubauen.“
Die Zahlen für das Fiskaljahr 2017 spiegeln die positive Geschäftsentwicklung wider. Die Gesellschaft konnte den Umsatz um über 22 Prozent auf 52,1 Millionen Euro (Prognose: 44 bis 48 Millionen Euro) steigern und das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) auf 4,5 Millionen Euro (Vorjahr: 2,5 Millionen Euro) ebenfalls deutlich verbessern. Auch der Ausblick passt: „Angesichts der Signale im Markt erwarten wir ein weiterhin verbessertes Branchenumfeld. Für das Geschäftsjahr 2018 rechnen wir unter konservativen Prämissen mit einem Konzernumsatz in einer Spanne von 58 bis 62 Millionen Euro bei einem EBIT im Korridor von 4,5 bis 5,5 Millionen Euro“, so Theiß.
„Wir beobachten eine insgesamt anziehende Nachfrage in wichtigen Kernmärkten von SMT Scharf, insbesondere in Russland und China, das weiterhin der weltweit größte Nachfrager nach Kohle sein wird. Dort sehen wir in den kommenden Jahren weiteres Wachstumspotenzial“, so der Firmenlenker. Dabei sieht Theiß die führende Marktstellung, die strategische Positionierung und die Innovationskraft als zentrale Voraussetzung, um im Zuge einer marktexpansiven Strategie weiter Marktanteile zu gewinnen. Zudem wollen die Westfalen bei Auftragsvergaben und Ausschreibungen weiterhin bewusst preisaggressiv vorgehen.
Mit dem Kauf der RDH Mining Equipment, dem führenden Anbieter für batteriebetriebene Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Technik für den Untertagebau, hat SMT Scharf ebenfalls einen wichtigen Schritt für weiteres Wachstum vollzogen. „Mit dem Zukauf haben wir unser Produktportfolio um gummibereifte Fahrzeuge ideal ergänzt. Indem wir die internationale Vertriebs- und After-Sales-Kompetenz von SMT Scharf mit dem hinzugewonnenen Produktprogramm zusammenbringen, können wir im internationalen Hardrock- und Tunnelmarkt weitreichende Synergien erzielen. In diesem Zusammenhang ist die Batterie- und Elektrokompetenz von RDH ein zentraler Faktor“, erklärt Theiß.
Hintergrund: Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen im Untertagebau nimmt spürbar zu. Kein Wunder: Wenn unter Tage weniger Abgase produziert werden, muss ein Minenbetreiber auch weniger Frischluft in die Mine zuführen – dies spart Kosten.
Die Verantwortlichen bei SMT Scharf haben ihre Hausaufgaben gemacht und die Voraussetzungen geschaffen, um auch in Zukunft bei einem sich weiter aufhellenden Branchenumfeld Umsatz und Gewinn nachhaltig zu steigern. Ein Blick auf den Chart zeigt, dass Investoren mit Weitblick die Zeichen der Zeit frühzeitig erkannt und Position bezogen haben. Nach einer Konsolidierung dürfte die Aktie aber „entgleisungssicher“ weiter nach oben fahren.