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11.08.2023 ‧ Max Gross

SMA Solar: Nach dem Ausverkauf jetzt einsteigen?

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SMA Solar

Mit einem Minus von sieben Prozent fanden sich die Papiere von SMA Solar nach Veröffentlichung des Halbjahresberichtes gestern am Ende des TecDAX ein. Zeitweise waren die Verluste sogar doppelt so hoch: Hält der am Nachmittag eingeleitete Rebound an oder droht neues Ungemach?

Hinter den Anlegern von SMA Solar liegt nach dem Handelstag gestern nicht nur eine emotionale Achterbahnfahrt, auch die Kursentwicklung hatte es in sich. Nachdem die Aktie nach Veröffentlichung des Halbjahresberichtes und damit auch der jüngsten Quartalszahlen in der Vorbörse noch mit Gewinnen handelte, fiel die Aktie im weiteren Handelsverlauf wie ein Stein. Zeitweise betrug das Minus 17 Prozent. Nach einem kräftigen Rebound in den Nachmittagsstunden konnten die Abgaben aber auf knapp sieben Prozent begrenzt werden.

Rebound mit Rückenwind

Kräftigen Rückenwind erhielt die Aktie dabei auch von den US-Inflationsdaten. Die insgesamt zufriedenstellenden, aber den hohen Erwartungen nicht gerecht gewordenen Quartalszahlen selbst, beim Gewinn verfehlte SMA Solar die Prognose knapp, hätten mutmaßlich kaum ausgereicht, der Aktie eine derartige Schadensbegrenzung zu erlauben.

Kann diese heute fortgesetzt werden und die Aktie rasch ihren übergeordneten Aufwärtstrend wieder aufnehmen oder müssen sich Anleger auf neue Verluste einstellen? Im Wochenchart gestaltet sich die technische Ausgangslage nach dem bewegten Handelstag gestern wie folgt:

Die Aktie befindet sich seit 2019 in einem volatilen, aber stabilen Aufwärtstrend, der sich zum Jahreswechsel 2021/2022 stark beschleunigt hat. Diese Beschleunigung führte Anfang Juli zu neuen Allzeithochs, von denen SMA Solar aktuell dynamisch zurückkommt.

Die 2022 eingeleitete Trendbeschleunigung wurde lange durch einen steigenden RSI unterstützt. Dessen Aufwärtstrend ist allerdings bereits vor einigen Wochen gerissen. Das gegenwärtig bei 43 Zählern notierende Trendbarometer zeigt nach dem Trendbruch nach unten und lässt damit weitere Schwäche befürchten.

Übergeordneter Aufwärtstrend gefährdet

Dasselbe gilt auch für den MACD, der zwar noch mit positivem Vorzeichen handelt und damit einen intakten Aufwärtstrend anzeigt. Allerdings notiert dieser bereits wieder unter der Signallinie, die Aktie baut also rasant an Trendstärke ab, und droht zugleich, sollte die Verlustserie von SMA Solar noch einige Tage anhalten, das Vorzeichen zu wechseln, was eine übergeordnete Trendwende anzeigen würde.

Weder RSI noch MACD notieren bereits auf so niedrigen Niveaus, dass man davon sprechen kann, die Aktie sei überverkauft. Selbst im Rahmen einer Bodenbildung hat die Aktie also technisch noch jede Menge Platz nach unten. Darüber darf auch die gestrige, zeitweise außerhalb der Bollinger-Range handelnde Kerze nicht hinwegtäuschen.

Im Tageschart ist die aktuelle Schwäche der Aktie deutlich ausgeprägter. Ein RSI von 29 Punkten ist schon nahe dessen, was man als überverkauft bezeichnen kann. Auch der MACD notiert bereits tief im negativen Bereich und zeigt damit einen starken, kurzfristigen Abwärtstrend an. Der Sprung über die Signallinie ist noch nicht erfolgt, das deutet darauf hin, dass mit dem Abverkauf gestern noch kein Boden gefunden wurde. Noch ist ein Einstieg also vor allem ein Griff ins fallende Messer.

Was den Bullen Hoffnung machen darf: Zwischen 83 und 72 Euro trifft SMA Solar auf einen ausgeprägten Support-Bereich. Das Erreichen des unteren Endes der Unterstützungszone leitete denn auch gestern einen Rebound ein.

Innerhalb dieser breiten Range könnte sich die Aktie in den kommenden Wochen stabilisieren, wobei die hohe Stärke des kurzfristigen Abwärtstrends dafür spricht, dass das am unteren Ende der Range passieren dürfte. Wer jetzt einsteigt, riskiert also mindestens zehn Prozent zu früh dran zu sein.

SMA Solar handelt nach den starken Kursverlusten gestern mit ausgeprägter Schwäche. Insbesondere der kurzfristige Abwärtstrendtrend ist dabei so stark, dass er begonnen hat, den übergeordneten Aufwärtstrend zu gefährden.

Anleger sollten daher vor einem Einstieg unbedingt eine Bodenbildung im aktuellen Unterstützungsbereich abwarten, denn sollte diese scheitern, drohen noch höhere Verluste.

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