SMA Solar hat der Corona-Pandemie bisher getrotzt. So hat der Kasseler Solarkonzern erst jüngst mit starken Quartalszahlen geglänzt und seine Jahresprognose bestätigt. Diesen positiven Trend erkennen auch die Experten des Bankhauses Metzler, die den Daumen für die Aktie heben. Das Papier hat im frühen Handel sogar die wichtige 30-Euro-Marke kurz überwunden und notiert weiter mit über zwei Prozent im Plus.
Metzler-Analyst Guido Hoymann erklärte im Gespräch mit dem AKTIONÄR, dass sowohl der Solar- als auch der Batteriemarkt „Wachstumsmärkte“ sind. SMA Solar sei als globale Nummer drei bei Modul- und Nummer eins bei Batterie-Wechselrichtern gut positioniert. Gerade bei Batterie-Wechselrichtern könne SMA seinen hohen Qualitätsanspruch in die Waagschale werfen.
Diese Batterien werden häufig an empfindlichen Stellen eingesetzt, zum Beispiel bei Netzbetreibern zur Stabilisierung des Stromnetzes. Deshalb lassen sich für gute Qualität auch bessere Preise durchsetzen. Zudem bewertet Hoymann die Arbeit des SMA-Management positiv: Restrukturierung, Lieferketten, Vertrieb, Produktentwicklung und auch Auftragsbuch zeigen eine „gute Entwicklung“.
Diese erfreuliche Tendenz spiegelte sich bereits in den Zahlen für das erste Quartal wider: Das operative Ergebnis (EBITDA) wurde auf zwölf Millionen Euro verzwanzigfacht, den Konzernverlust konnten die Kassler von 11 Millionen Euro auf 0,3 Millionen Euro signifikant reduzieren. Damit hat das Unternehmen die Wende geschafft.
Und mit den jüngst bestätigten Prognosen für 2020 soll sich dieser Aufwärtstrend fortsetzen. SMA Solar erwartet weiterhin ein Umsatzwachstum auf 1,0 bis 1,1 Milliarden Euro. Das EBITDA soll auf 50 bis 80 Millionen Euro zulegen. Vorstandssprecher Jürgen Reinert geht davon aus, dass der Konzern seine Marktanteile in wichtigen Zielmärkten steigern kann. Gleichzeitig arbeite das Management weiter daran, die Kosten im Konzern zu senken.Der AKTIONÄR ist positiv für SMA Solar gestimmt. Solarkraft ist faktisch die Zukunft. Zudem haben die Kasseler den Turnaround geschafft. Die Aktie bietet mit einem 2020er-KUV von rund 1 langfristig gute Chancen. Neueinsteiger sollten allerdings aus charttechnischen Gründen zunächst das nachhaltige Überwinden der 30-Euro-Marke abwarten. Investierte lassen die Gewinne laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)