Der Wechselrichterhersteller SMA Solar profitiert weiter vom Boom bei Solaranlagen und hebt dank guter Geschäfte im dritten Quartal seinen Ausblick für das Gesamtjahr an. Die Aktie reagierte auf Tradegate mit einem Kurssprung von mehr als 20 Prozent auf 66,50 Euro. Damit rückt nun ein erster Widerstand in den Fokus.
SMA Solar erwartet nun für 2023 einen Umsatz von 1,8 bis 1,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen aus dem hessischen Niestetal am Mittwochabend überraschend mitteilte. Bislang standen 1,7 bis 1,85 Milliarden Euro im Plan. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erwartet das Management zwischen 285 und 325 Millionen Euro. Bis dato standen 230 bis 270 Millionen Euro im Plan.
In den ersten neun Monaten des Jahres hat SMA Solar nach vorläufigen Zahlen einen Erlös von 1,335 bis 1,345 Milliarden Euro erzielt – deutlich mehr als die im Vorjahreszeitraum erreichten 724 Millionen Euro. Das operative Ergebnis steigerten die Hessen von 50 Millionen Euro ein Jahr zuvor nun voraussichtlich auf 230 bis 235 Millionen Euro. Vor allem in den Bereichen Large Scale & Project Solutions sowie Commercial & Industrial Solutions liefen die Geschäfte im dritten Quartal rund, hieß es.
Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für SMA Solar auf "Hold" mit einem Kursziel von 85 Euro belassen. Analyst Constantin Hesse bleibt vorsichtig mit Blick auf die Aufträge des Solartechnik-Unternehmens. Dies schrieb er in einer ersten Reaktion am Mittwoch auf die Anhebung der Unternehmensziele.
Die neue Prognose ist stark, der Kurssprung nach dem Abverkauf berechtigt. Dennoch war dies noch kein echter Befreiungsschlag. Gelingt der Sprung über die 38-Tage-Linie sowie die Marke von 70 Euro, würde sich das kurzfristige charttechnische Bild aufhellen. Operativ läuft es jedenfalls nach wie vor deutlich besser als befüchtet.
SMA Solar ist Mitglied im DER AKTIONÄR Familienunternehmen-Index, mehr Infos zum Index gibt es hier.