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27.09.2023 Florian Söllner

KfW mit Panne bei Boost für SMA Solar, Meyer Burger und JinkoSolar

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SMA Solar

Die Idee war gut und der Ansturm überwältigend. Doch die IT der KfW war damit offenbar heillos überfordert, der Ärger ist groß. Dennoch: Das Fazit für SMA und Co ist positiv.

Die gute Nachricht: In Deutschland schlummert noch gewaltiges Solarpotential, das nun zum Teil von einer bis zu 10.000-Euro-Förderung für Solar+Batterie+Wallbox geweckt wurde. Da damit fast die Hälfte eines Solarsystems vom Staat bezahlt werden, gingen mehr als 100.000 Zuschuss-Anträge ein. Zwar sind bereits über zwei Millionen Dächer mit Photovoltaik ausgestattet, doch das Potential ist damit erst zu rund einem Viertel ausgeschöpft.

Chaos und Stau im KfW-Portal

„Insgesamt wurden rund 33.000 Anträge bewilligt – trotz zwischenzeitlicher technischer Verzögerungen“, teilte die staatliche Förderbank KfW heute Nacht mit. Das ist wohl die Untertreibung des Jahres. Der Ablauf der Vergabe war unnötig chaotisch und zeitaufwändig.

Hoppla

Der Fehler im System: Immer wieder spuckte die KfW-Seite ein „Hoppla“ aus und animierte zu einem neuen Anlauf, den Antrag abzusenden. Während früher ein Antrag per Zettel bereits zeitraubend war, stahl die vermeintlich moderne, digitale Vergabe dieses Mal hunderttausenden Menschen den ganzen Tag. Der volkswirtschaftliche Schaden? Wohl vergleichbar mit dem Stopp aller deutschen VW-Fabriken für einen Tag.

Desaster durch Technik-Bug

Im Photovoltaikforum.com häufen sich die Beschwerden. „Was für eine unfassbare Katastrophe! Von 8:00 bis kurz vor 22:00 Uhr gebraucht, um „Durch zu kommen“, schreibt Peter.Mx. Andere hatten trotz tausender Klicks gar keinen Erfolg und berichten, fast ihr McBook aus dem Fenster geworfen zu haben. Das „Desaster“ lag an einem Timeout, wonach die Anfrage bei quasi allen automatisch immer wieder abbrach. Nur technisch visierte Antragsteller konnten per Timeout-Trick ihre Chancen erhöhen.

SMA Solar (WKN: A0DJ6J)

Die Vergabe wird als „staatlich finanzierte Schießbuden-Lotterie“ bezeichnet. Frederic318is hat sich den ganzen Tag mit seiner Frau am PC abgewechselt und mit den Fehlermeldungen gekämpft: „Letzte zwei Wochen am Laufen gewesen, E-Auto gekauft. (…) Alles umsonst.“

Besser wäre es freilich gewesen, pro Anlage weniger zu fördern, um mit den 300 Millionen Euro (noch) mehr Solaranlagen auf die Dächer zu bekommen und Solarfans glücklich zu machen. Dass die Geldgeschenke nicht für jeden reichen, wird akzeptiert. Die Hauptkritik bezieht sich auf die technische Umsetzung, welche die Nerven von tausenden Bürgern über 20 Stunden strapaziert hat.

Solar? Jetzt erst recht

Immerhin: Die Solarbranche kann sich freuen. Der Förder-Boost könnte geschätzt zu 15 Prozent mehr Dachgeschäft in Deutschland führen. Ein guter Zeitpunkt, nachdem im Spätsommer der Zubau eingebrochen war. Auch ist abzusehen, dass viele enttäuschte Solarinteressierte selbst ohne Förderung ihre bereits dafür angefragte Solaranlage in Angriff nehmen – etwa mit dafür leicht reduzierter Batterie. Auffällig in diesen Tagen: Mehr und mehr asiatische Inverterhersteller und Batterieanbieter wie Sungrow und BYD drängen in den Markt und kämpfen mit SMA und Solaredge um Marktanteile.

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