Es läuft nicht gut für die Börsenneulinge aus den USA. Uber und Lyft liegen deutlich unter dem Emissionspreis. Jetzt hat auch noch Slack mit den Q2-Zahlen enttäuscht. Die Aktie kracht um 16 Prozent nach unten.
Übertroffene Erwartungen
Die Bürosoftware Slack ermöglicht es, am Arbeitsplatz in Gruppen zu chatten und Dokumente auszutauschen. Dass das Chatprogramm des im Juni an die Börse gegangenen US-Unternehmen gefragt ist, zeigen die Umsätze im abgelaufenen Quartal. Satte 58 Prozent auf 145 Millionen Dollar legten die Umsätze gegenüber dem Vorjahresquartal zu, bei einem Verlust je Aktie von 0,14 Dollar.
Das waren deutlich bessere Zahlen, als es die Analysten erwartet hatten. Die Wall-Street-Experten rechneten mit einem Umsatz von 141 Millionen Dollar bei einem Verlust je Aktie von 0,18 Dollar.
Das Ergebnis lag zudem deutlich über der eigenen Prognose der Slack-Geschäftsführung. Sie erwartete für das zweite Quartal einen Umsatz von 139 bis 141 Millionen Dollar.
Doch weshalb fiel die Aktie?
Es war vielmehr die Prognose für das dritte Quartal, welche die Aktie nachbörslich bis zu 16 Prozent fallen ließ. Slack rechnet für das laufende Quartal mit einem Verlust von 0,08 bis 0,07 Dollar pro Aktie. Einige Analysten träumten jedoch bereits von Gewinnen. Zudem soll der Umsatz im Q3 im Mittel nur um 47 Prozent wachsen. Eine weitere Abschwächung im Vergleich zum Q2 mit 58 Prozent und dem Q1 mit 67 Prozent.
Der Markt sieht derartige Schwächen bei Slack nur ungern, denn mit Microsoft Teams oder Webex Teams von Cisco konkurriert der Börsenneuling mit Konzernen, die auf einen breiten Stamm an Firmenkunden aufbauen können. Um sich am Markt durchzusetzen, steigert Slack die Marketingausgaben rasant. Mittlerweile machen diese 50 Prozent des Umsatzes aus. Die gesamten operativen Kosten sind im abgelaufenen Quartal um 317 Prozent gestiegen.
Analysten bezweifeln angesichts der steigenden Kosten und der verhaltenden Prognose, ob es Slack im Konkurrenzkampf gegen Microsoft und Co gelingt, in naher Zukunft die Gewinnschwelle zu erreichen. Zu Recht. DER AKTIONÄR rät unverändert: Abstand halten!