Nach der Übernahmemeldung von Sky Deutschland durch den britischen TV-Konzern BSkyB führen die Aktien am Montag die Gewinnerliste im MDAX an. Medienmogul Rupert Murdoch will seine Pay-TV-geschäfte in Europa neue ordnen. Neben Sky Deutschland soll daher auch Sky Italia von BSkyB aufgekauft werden. Aus diesem Grund verhandeln die Briten mit dem amerikanischen Medienkonzern 21st Century Fox Alle beteiligten Konzerne werden dabei von Murdoch kontrolliert.
Der Schritt wurde bereits seit längerem erwartet. Das amerikanische Unternehmen hält derzeit 100 Prozent an Sky Italia und auf bereinigter Basis rund 57 Prozent an dem deutschen Sender. Damit der Anteil an Sky Deutschland an den britischen Konzern gehen kann, muss dieser ein Übernahmegebot für die anderen Aktionäre vorlegen. BSkyB geht wegen der jüngsten Verluste der Sky-Deutschland-Aktie davon aus, dabei keinen hohen Aufschlag auf den aktuellen Kurs zahlen zu müssen.
Durchschnittskurs entscheidet
Die Gesetze in Deutschland schreiben vor, dass der britische Konzern mindestens den gewichteten Durchschnittskurs der Aktien der vergangenen drei Monate vor der Veröffentlichung zahlen muss. Dieser liegt nach dem Kursrückgang der vergangenen Wochen bei 6,73 Euro. Die Sky-Aktie hatte seit dem Mehrjahreshoch Anfang Dezember rund ein Viertel ihres Wertes eingebüßt.
Noch alles offen
Am Montag notieren die Papiere im Handelsverlauf genau auf das Niveau des errechneten Durchschnittes. Laut BSkyB ist die Übernahme noch längst nicht in trockenen Tüchern. Die Gespräche mit 21st Century Fox seien in einem frühen Stadium und könnten jederzeit noch platzen. Am Wochenende hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg bereits aus Kreisen berichtet, dass der britische Pay-TV-Sender BSkyB an einer Übernahme des deutschen und italienischen Senders arbeitet und dabei bereit ist, insgesamt bis zu zehn Milliarden Euro auf den Tisch zu legen. Dabei werde Sky Italia nach Bloomberg-Informationen mit fünf Milliarden Euro bewertet. Der deutsche Sender ist an der Börse derzeit rund sechs Milliarden Euro wert.
Dabeibleiben
Sky Deutschland ist zuletzt stark gewachsen, steckt aber immer noch in den roten Zahlen. Zumindest operativ erzielte der Sender aber im vergangenen Jahr einen Gewinn. Auch die Eckdaten zum ersten Quartal 2014 fielen zuversichtlich aus. Die für den Pay-TV-Sender wichtige Abonnentenzahl und auch der monatliche Umsatz pro Kunde sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Investierte Anleger bleiben dabei und warten weitere Details ab.
(Mit Material von dpa-AFX)