In diesen Tagen wird die Sixt-Aktie einmal mehr als möglicher Profiteur der Streiks bei der Deutschen Bahn diskutiert. Die Preise für Mietwagen steigen dem Vernehmen spürbar an. Das Thema sollte man aber nicht zu hoch hängen. Sicher könnte kurzfristig der eine oder andere Mietwagen mehr gebucht werden, weil Züge ausfallen. Aber die operativen Effekte dürfte sich am Ende aber in Grenzen halten. Doch es gibt gute Gründe, warum die Aktie dennoch schon bald wieder Fahrt aufnehmen könnte.
AKTIONÄR-Leser wissen: Trotz geopolitischer Unsicherheiten und konjunktureller Schwäche hat Sixt für das dritte Quartal 2023 mehr als ordentliche Zahlen präsentiert. Der Jahresausblick des Mobilitätsdienstleisters für 2023 steht. Einen konkreten Ausblick auf das Jahr 2024 gibt es noch nicht. Diesen gibt es offiziell erst Anfang März.
Sixt sollte seinen Wachstumskurs aber fortsetzen. Analysten erwarten im noch jungen Jahr bei einer Umsatzsteigerung auf 3,78 Milliarden Euro (2023e: 3,6 Milliarden Euro) und einem EBT von rund 540 Millionen Euro (2023e: 480 Millionen Euro) unter dem Strich einen Gewinn je Aktie von 8,00 Euro. Daraus würde ein günstiges KGV von 11 resultieren.
Sixt verfolgt einen konservativen Ansatz, indem es bei den Fahrzeugkäufen flexibel bleibt, um die Unsicherheiten in der Nachfrage zu berücksichtigen. So kann der Konzern in einigen Fällen attraktivere Einkaufskonditionen zu nutzen. Passend dazu will Sixt bei Stellantis in den nächsten drei Jahren bis zu 250.000 Fahrzeuge für seine Vermietflotte in Europa und Nordamerika kaufen.
Mit der Vereinbarung will der Mobilitätsdienstleister seine Wachstumsstrategie beschleunigt vorantreiben. Für die kommenden Jahre hat der Konzern dazu vor allem die USA als bedeutendsten Wachstumsmarkt identifiziert. Bis 2027 plant Sixt, an den 50 wichtigsten Flughäfen in Nordamerika zehn Prozent des Autovermietgeschäfts zu erobern.
Die Aktie notiert vor dem Hintergrund der Aussichten mit einem KGV von 11 und einer Dividendenrendite von rund vier Prozent auf einem attraktiven Bewertungsniveau. Bei einem anhaltend positiven Newsflow sollte der Titel trotz konjunkturellem Gegenwind schon bald wieder Kurs auf dreistellige Notierungen nehmen – mit oder ohne Streik.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Derivate auf Sixt befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.