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Singulus Technologies: Neustart im Herbst - Hintergründe und Ziele!

Singulus Technologies: Neustart im Herbst - Hintergründe und Ziele!
Foto: Börsenmedien AG
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Michael Schröder 02.11.2016 Michael Schröder

Singulus Technologies wagt einen Neustart. Die Chancen für Neueinsteiger bei dem Maschinenbauveteran stehen nicht schlecht. Mit gut gefüllten Orderbüchern dürfte die Gesellschaft schnell und vor allem nachhaltig in die Gewinnzone vorstoßen.

Hinter Singulus Technologies liegt eine bewegte Zeit. Auf die glorreichen Zeiten am Neuen Markt folgte eine lange, vor allem für die Aktionäre, schmerzhafte Zeit. Auch wenn das Kursniveau der Jahrtausendwende zwar sicher nicht wieder erreicht wird, bietet sich aktuell dennoch eine interessante Einstiegsgelegenheit.

Singulus befindet sich im Wandel. Nach der erfolgreichen Bilanzbereinigung samt erfolgreichem Debt-Equity-Swap wurde Anfang Oktober eine Barkapitalerhöhung platziert. „Die Barkapitalerhöhung hat sicherlich auf einem nicht gänzlich befriedigenden Kursniveau stattgefunden. Der Vorstand war aber durch den HV-Beschluss an die Durchführung gebunden“, erklärt Malte Schaumann von Warburg Research gegenüber dem AKTIONÄR. „Ungeachtet dessen stellt die zukünftige operative Entwicklung die erfolgskritischste Komponente dar“, richtet auch der Analyst seinen Blick nach vorn. Nach vielen verlustreichen Jahren will man sich auf das Geschäft mit Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik fokussieren – und wieder nachhaltig schwarze Zahlen schreiben.

Kein Neuland für die Hessen. Die Gesellschaft verfügt über eine hohe Kompetenz bei Beschichtungsanlagen. Sie werden für die Produktion von fortschrittlicheren Solarmodulen benötigt. „Insofern war der Ausbau der Produktportfolios in diese Richtung naheliegend“, so Schaumann. Vor allem im Teilbereich der Dünnschicht-Solarzellen nach dem Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid-Verfahren (CIGS). Hier werden große Glasscheiben veredelt und dann als Solarmodule eingesetzt. Singulus steht hier an der Schwelle zur Massenproduktion. Die Zahl der leistungsfähigen Wettbewerber ist überschaubar. „Während Wettbewerber im Markt für herkömmliche Solarzellen eine stärkere Position haben, verfügt Singulus insbesondere im Bereich der fortschrittlicheren Technologien über Wettbewerbsvorteile“, weiß Schaumann.

Nun muss Singulus seinen Wettbewerbsvorsprung in einem dynamischen Umfeld in steigende Umsätze und Erträge ummünzen. Die Chancen dazu stehen nicht schlecht. Solar ist weiter ein klarer Wachstumsmarkt. „Durch die global weiter steigende Nachfrage nach Solarmodulen ist bis 2020 und weit darüber hinaus mit einem deutlichen Ausbau der Produktionskapazitäten zu rechnen“, so der Warburg-Analyst. Dabei kommt vor allem China eine wesentliche Rolle zu. Denn vor allem im Reich der Mitte verschiebt sich der Fokus auf fortschrittliche Technologien, mit denen höhere Effizienzen erreicht werden können.

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Passend dazu hat Singulus von zwei Tochtergesellschaften des chinesischen Staatskonzerns China National Building Materials (CNBM) einen Großauftrag mit einem Gesamtvolumen von rund 110 Millionen Euro erhalten. Zum Vergleich: Der Börsenwert liegt bei rund 26 Millionen Euro. Die geplanten CIGS-Modulwerke werden nach einer weiteren, nachgelagerten Ausbaustufe über eine Kapazität von jeweils 300 Megawatt verfügen.

Aufgrund der etwas verspäteten Auftragserteilung und Anzahlung durch CNBM wird das Projekt im laufenden Jahr zwar nur in begrenztem Umfang umsatz- und ertragswirksam. Ab 2017 ist dann allerdings mit einer spürbaren Verbesserung zu rechnen. Der Auftrag von CNBM, mögliche Folgeaufträge und Orders von weiteren Kunden könnten 2017 zu einem Anstieg der Solarumsätze auf über 100 Millionen Euro führen. „Insgesamt dürfte Singulus die Break-even-Schwelle spürbar überschreiten und zu mittleren einstelligen EBIT-Margen zurückkehren“, legt sich Experte Schaumann fest. Das 2017er-KGV liegt bei 8 und könnte bei dem erwarteten Gewinnsprung im Folgejahr auf günstige 5 fallen.

Bei aller Euphorie bleibt die Frage, ob Singulus mit der Abhängigkeit von nur einer Zielbranche den gleichen Fehler macht wie in der Vergangenheit. Singulus-Vorstand Stefan Rinck hält im Gespräch dagegen: „Es ist richtig, dass wir einen deutlichen Schwerpunkt auf die Photovoltaik setzen. Aber nicht nur. Wir haben immer noch zweistellige Umsatzzahlen im Bereich Optical Disc.“

Zudem stellt der Firmenlenker den Ausbau eines weiteren Geschäftsfelds in Aussicht. „Wir arbeiten natürlich weiter an neuen Prozessen und Maschinen in den Arbeitsgebieten Vakuum-Dünnschichttechnik, der Plasmatechnik, der nasschemischen Verfahrenstechnik sowie an thermischen Prozesstechniken. Dazu gehören Anwendungen in den Bereichen nachhaltige Energien, der gesamte Bereich des Entertainments, die immer größere Mobilität, die Halbleitertechnik sowie Gebrauchsgüter aller Art.“ Auch bei Warburg Research ist man zuversichtlich, dass nach der finanziellen Restrukturierung die Rückkehr zur Profitabilität im kommenden Jahr auch einen erhöhten finanziellen Spielraum gibt, um das Geschäft zu diversifizieren. „Zudem könnte sich das heute noch sehr kleine Halbleitersegment in den nächsten Jahren zu einem wichtigeren Standbein entwickeln“, so Schaumann.

Der Neustart bei Singulus macht Lust auf mehr. Die Kooperation mit CNBM sollte mittelfristig für eine gute Auftragslage sorgen. Die Aktie konnte sich in den letzten Tagen bereits von ihren Tiefstständen um 3,50 Euro lösen. Die Bewertung ist noch immer günstig. Ändern sich die wesentlichen Trends in der Solarindustrie nicht, könnte die Aktie daher im nächsten Herbst bereits mehr als 30 Prozent höher notieren.

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