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16.02.2024 Michael Schröder

Siltronic-Aktie: Wilde Ausschläge und eine klare Tendenz

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Siltronic

Aufgrund der anhaltenden Nachfrageschwäche erwartet Siltronic für das laufende Geschäftsjahr nur einen Umsatz in der Größenordnung des Vorjahres. Der operative Gewinn dürfte sogar sinken. Die Mittelfristziele wurden aber bestätigt. Die Aktie sackte nach der Meldung zunächst deutlich ab, konnte die Verluste im Anschluss aber schnell wieder wettmachen. So geht es weiter.

Ein Grund für die Nachfrageschwäche ist die Kaufzurückhaltung der Verbraucher und Unternehmen bei Smartphones, Computern und anderer Elektronik. Zudem hatten viele Chiphersteller und deren Kunden in Zeiten von Lieferkettenproblemen während der Corona-Pandemie ihre Lagerbestände mit allem aufgefüllt, was sie bekommen konnten. Diese Bestände bauen sie erst einmal weiter ab, bevor sie in größerem Umfang bestellen. Die ersten sechs Monate 2024 dürften am stärksten von den Lieferverschiebungen betroffen sein.

Obwohl das erste Halbjahr 2024 wohl eine fortgesetzte Bestandskorrektur und eine kundenseitige Verschiebung von Liefermengen zeigen werde, sei für das zweite Halbjahr eine zyklische Erholung zu erwarten, die auf einer positiven Verkaufsdynamik und einer Verbesserung der Chip-Lagerbestände bei den Kunden beruhe, so Citigroup-Analyst Daniel Schafei. Dies dürfte zu einer stärkeren Nachfrageerholung im Jahr 2025 führen. Vor diesem Hintergrund hat der Experte seine Kaufempfehlung mit Ziel 105 Euro bestätigt.

Ganz anders fällt das Votum bei der UBS aus. Die Schweizer Großbank hat das Kursziel von 78 auf 74 Euro gesenkt und die Verkaufsempfehlung erneuert. Er habe seine Schätzungen für den Waferhersteller nach dessen Ausblick aktualisiert und sehe Risiken für das neue Umsatzziel, so Analyst Harry Blaiklock. Zudem dürften Investitionen 2024 für ein negatives operatives Ergebnis (EBIT) sorgen.

Die Deutsche Bank geht den goldenen Mittelweg. Die Einschätzung lautet „Halten“ mit Ziel 80 Euro. Die Erwartung eines stagnierenden Wafervolumens im Vergleich zu den Wachstumserwartungen der Branche von mehr als fünf Prozent für das Jahr deute darauf hin, dass der Konzern unter einer übermäßigen Bindung an den Automobil- und Industrieendmarkt leidet, so Analyst Robert Sanders.

Siltronic (WKN: WAF300)

Wirklich überraschend kam der verhaltene Ausblick eigentlich nicht: Vorstand Michael Heckmeier übte sich bereits auf dem Kapitalmarkttag Ende November 2023 in Zurückhaltung. Auch wenn die kommenden Monate noch etwas ruppig werden könnten, sollte die Nachfrage in der Halbleiterbranche vor einer nachhaltigen Erholung stehen. An der Börse dürften diese Aussichten schon mit einem Vorlauf von sechs bis neun Monaten eingepreist werden. Vor diesem Hintergrund dürfte die moderat bewertete Aktie ihren Aufwärtstrend weiter fortsetzen und Kurs auf das Citigroup-Ziel nehmen.

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