Die steigenden Renditen sorgen weiter für Druck bei Gold und Silber. Am Nachmittag geht es sowohl für Gold (aktuell -1,6 Prozent) als auch für Silber (aktuell -2,6 Prozent) deutlich bergab. Dazu meldet Bloomberg den elften Tag in Folge mit Abflüssen aus den Gold-ETFs. Die längste Strecke seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten im Jahr 2016. Dennoch, ein Ex Managing Director von JP Morgan meldet sich zu Wort und sieht bei Silber eine gesunde Konsolidierung vor dem nächsten Anstieg.
Jon Deane, mittlerweile CEO bei Trovio, sieht Silber als den besten Trade. Die Zeichen aufziehender Inflation seien bereits da. Seiner Ansicht nach sei es noch immer schwierig, physisches Silber zu bekommen. „Es besteht die Gefahr eines echten Silber-Squeeze im laufenden Jahr“, sagt er dem Internetportal kitco.com. Er geht davon aus, dass der Silberpreis den Goldpreis outperformen werde. „Silber kann durchaus bei 40 bis 50 Dollar im laufenden Jahr handeln und auch ein Ausflug in Richtung 60 Dollar ist möglich“, sagt Jon Dean. Allerdings erinnert er auch daran, dass Silber ein hochvolatiles Investment sei. Nur weil Silber auf 60 Dollar im laufenden Jahr steigen könne, bedeute dies nicht, dass es das Jahr auch dort beende. Er selbst zieht den Besitz von physischem Silber vor. Er erinnert aber auch daran, dass Gold und Silber einen niedrigeren Dollar benötigten. Aber dieses Szenario sieht er in den kommenden Monaten aufziehen.
DER AKTIONÄR ist vorsichtig mit Blick auf einen möglichen Silber-Squeeze. Der Preis wird stark von der Comex beeinflusst. Auch wenn es wünschenswert wäre, dass der Preis hauptsächlich oder ausschließlich über den physischen Markt bestimmt wird, so zeigt die Vergangenheit doch, dass die Terminmärkte eine entscheidende Rolle spielen. Dennoch: Wenn der Nebel um die steigenden Renditen in den USA sich gelichtet hat, dann sollte der Silberpreis von der aufziehenden Inflation profitieren. Und mit ihm natürlich auch die Silberminenaktien.