Die Edelmetallanleger haben es nicht leicht. Der Goldpreis hält sich zwar wacker über der Marke von 1.800 Dollar. Doch vor allem der Silberpreis und mit ihm die Silberaktien kamen schon am Freitag unter Druck. Dabei rutschte die Notierung für das Edelmetall unter die 200-Tage-Linie und das hat einige Trendfolger auf den Plan gerufen, die ihre Positionen abgestoßen haben und teilweise noch auf die Shortseite gewechselt sind. Mittlerweile mehren sich die Stimmen, die Silber unter die Marke von 20 Dollar fallen sehen. Aber nicht so schnell!
Tatsächlich hat sich das Chartbild mit dem Rutsch unter die 20-Tage-Linie natürlich eingetrübt. Allerdings war das Chartbild ohnehin wackelig. Silber tänzelte quasi auf der 200-Tage-Linie entlang, entwickelte aber keine Dynamik mehr nach oben. Dass die Bären die Chance nutzen, kommt also nicht komplett überraschend. Doch rückt damit tatsächlich automatisch die Marke von 20 Dollar in den Blick. Gar so schnell geht es dann doch nicht und es spricht eher für eine extrem negative Stimmung, dass einige jetzt schon solche Horrorszenarien aufmachen. Es gibt noch einige Haltepunkte. So sitzt Silber sogar aktuell in einer Unterstützungszone, die sich aus dem 61,8 Prozent und 76,4 Prozent Fibonacci seit dem Anstieg von Ende März errechnet. Über 20 Dollar Silber müsste man erst dann diskutieren, wenn der Silberpreis unter das Tief von Ende März bei 23,60 Dollar fällt.
Der Abverkauf bei Silber war sicherlich schmerzhaft, insbesondere für Anleger in Silberaktien. Doch die Abgesänge scheinen doch reichlich übertrieben zu sein. Aus charttechnischer Sicht ist der Rutsch unter die 200-Tage-Linie negativ zu werten. Doch von 20 Dollar oder weniger ist der Silberpreis auch aus charttechnischer Sicht ein gutes Stück entfernt. Silber hat die Chance, in diesem Bereich zu drehen. Sicherlich würde aber erst ein Ausbruch über 28 Dollar das Bild wieder zugunsten der Bullen drehen.