Die schwache Kursentwicklung von Siemens Energy hat bei der ehemaligen Mutter Siemens angesichts der Restbeteiligung in diesem Jahr für Verwerfungen gesorgt. Nun senkt der Industriekonzern seinen Anteil am Energietechnikunternehmen erneut und überträgt wieder ein größeres Aktienpaket in den eigenen Pensionsfonds.
Acht Prozent der Anteile an Siemens Energy überträgt Siemens an den Pension-Trust e.V. In der Folge sinke die Beteiligung auf 17,1 Prozent. Siemens setze damit seine Ankündigung um, den Anteil weiter zu reduzieren, hieß es. Mit der Übertragung der Anteile in den Pensionsfonds stärke man zudem sein Pensionsvermögen in Deutschland.
Siemens hatte nach eigenen Angaben bereits vor der Abspaltung und auch bei der Börsennotierung von Siemens Energy darauf hingewiesen, die Beteiligung an Siemens Energy in Abhängigkeit von den Rahmenbedingungen zu reduzieren. Zuletzt hatte der Konzern Ende Juni einen Anteil von 6,8 Prozent in den Pensionsfonds übertragen. Dieser verwaltet das Pensionsvermögen von Siemens unabhängig im Rahmen einer Anlagerichtlinie.
Wie Siemens weiter mitteilte, legt Siemens-Finanzvorstand Ralf P. Thomas sein Mandat im Aufsichtsrat von Siemens Energy nieder. Dies erfolge mit Wirkung zum Ende der Hauptversammlung von Siemens Energy am 26. Februar 2024.
Es ist keine Überraschung, dass sich Siemens Stück für Stück von der Tochter zurückzieht. Die Auswirkungen an der Börse dürften sich deshalb in Grenzen halten, zumal durch die Verschiebung in den Pensionsfonds auch keine kursbelastenden Verkäufe bei Siemens Energy anstehen. Mittelfristig sollte sich die Entflechtung vor allem für Siemens auszahlen, da die Probleme bei der kriselnden Tochter in diesem Jahr den Kurs zwischenzeitlich doch stärker belastet hatten. Bei Siemens Energy gilt derweil weiter: Bevor eine nachhaltige Kurserholung möglich ist, muss eine klare Strategie aufgezeigt werden, wie die Probleme im Windgeschäft behoben werden können.
Mit Material von dpa-AFX