Ukraine-Krieg, Energiekrise, Zinswende und Rezessionsangst sorgen für ein äußerst schwieriges Jahr an den Börsen. Das bekommt auch die Siemens-Familie zu spüren. Die Mutter Siemens hat genauso wie die zahlreichen börsennotierten Töchter deutlich an Wert verloren. DER AKTIONÄR zieht eine Zwischenbilanz.
Seit Jahresbeginn hat etwa Siemens selbst 31 Prozent an Wert verloren. Der Industriekonzern hat damit deutlich schwächer abgeschnitten als der DAX. Lediglich 22 Prozent Minus musste der ebenfalls gebeutelte deutsche Leitindex abgeben. Die Verluste sind jedoch nicht nur im eigenen operativen Geschäft zu suchen, denn auch die Beteiligungen an den eigenständigen Töchtern haben massiv an Wert verloren.
Besonders wichtig ist dabei die 75-Prozent-Beteiligung an Siemens Healthineers, die wie die Mutter 31 Prozent niedriger notiert als zum Jahreswechsel. Noch deutlicher sind die Verluste bei der zweiten DAX-Tochter. Die 40-Prozent-Beteiligung Siemens Energy hat sogar 50 Prozent verloren. Der Turbinenbauer Siemens Gamesa wiederum, an dem Siemens Energy zwei Drittel hält, gab lediglich 15 Prozent ab – Grund für die relativ geringen Verluste ist aber lediglich ein Angebot zur Komplettübernahme durch Siemens Energy.
Noch etwas schlechter sieht es bei den hierzulande weniger bekannten Beteiligungen in den USA aus. Zwei Beispiele: So hat etwa der Energiespeicher-Spezialist Fluence, an dem Siemens 51 Prozent hält, sogar 56 Prozent verloren. Die 8-Prozent-Minderheitsbeteiligung Thoughtworks hat sogar 62 Prozent nachgegeben.
Siemens steht wegen der Rezessionssorgen unter Druck, auch die Töchter haben ein schwieriges Börsenjahr hinter sich. Dennoch: Der Konzern ist gut aufgestellt und sollte langfristig stark performen. Wer auf eine Erholung am Gesamtmarkt setzen will, kann zugreifen.