Seit den starken Quartalszahlen schnauft die Siemens-Aktie auf hohem Niveau durch. Knapp unterhalb des kürzlich erreichten Allzeithochs bei 228,30 Euro zeigt sich der DAX-Titel von den aktuellen Turbulenzen am Markt aber weitgehend unbeeindruckt. Der Konzern will derweil an seinen Plänen für die wichtige Sparte Digital Industries festhalten.
Lange war das Digitalgeschäft die Vorzeigesparte bei Siemens. Doch im vergangenen Jahr haben die Konjunkturflaute und vor allem die Schwäche in China die Geschäftsentwicklung beeinträchtigt. Die jüngsten Zahlen haben allerdings gezeigt, dass langsam wieder Besserung einkehrt und vor allem bei der Auftragsentwicklung die Entwicklung wieder in die richtige Richtung geht.
Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Branchenkreise berichtet hat, hält Siemens aber dennoch an seinen Plänen für den Stellenabbau bei Digital Industries fest. In Deutschland soll demnach eine niedrige vierstellige Zahl von Arbeitskräften betroffen sein. Eine genau Zahl werde aber erst auf einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses im März festgelegt.
Siemens sieht die Probleme bei Digital Industries zwar vor allem konjunkturell bedingt. Doch in der Produktpalette in China habe es auch Lücken gegeben. Mit dem Stellenabbau soll der Entwicklung nun Rechnung getragen werden und auch die Profitabilität wieder erhöht werden. Denn klar ist: Langfristig muss die Digitalsparte liefern, damit sich der langwierige Umbau bei Siemens mit dem zunehmenden Fokus auf Digitalisierung wirklich auszahlt – und die Rekordfahrt bei der Aktie in den vergangenen Monaten gerechtfertigt bleibt.
Siemens hat sich trotz der Schwäche der Digital Industries glänzend entwickelt. Sollte hier jetzt tatsächlich Besserung eintreten, steht weiter steigenden Kursen wenig im Weg. Langfristig dürfte sich der eingeschlagene Weg auszahlen. Die Aktie bleibt ein Basisinvestment im DAX.