Der Industriekonzern Siemens prüft Insidern zufolge den Verkauf seines Logistikgeschäfts. Das Unternehmen diskutiere mit Beratern Optionen für den Bereich für Sortiertechnik für Briefe, Pakete, Gepäck und Luftfracht, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstagabend unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet. Auf Tradegate konnte die Aktie bis zum Handelsschluss am Donnerstag gut ein Prozent zulegen auf 116,84 Euro.
Siemens steckt seit einiger Zeit in einem groß angelegten Umbau. Zuletzt waren die Münchener mit der Abspaltung ihres Energiegeschäfts einen großen Schritt vorangekommen. Die Aktie von Siemens Energy entwickelt sich nach Startschwierigkeiten nach dem IPO mittlerweile extrem stark. Die Konzentration aufs Kerngeschäft Digitalisierung schreitet derweil bei Siemens voran.
Ein Verkauf der Logistikaktivitäten käme nun zu einer Zeit, in der die Logistikbranche boomt. Vor allem die Corona-Krise hatte den Online-Handel angetrieben. Vor Weihnachten kommen Logistikanbieter beim Sortieren und Liefern von Päckchen und Paketen kaum hinter. Sie dürften in den kommenden Monaten und Jahren weiter viel Geld in Technik stecken.
Zuletzt zeigten sich auch mehr und mehr Analysten optimistisch, was die weitere Entwicklung der Siemens-Aktie angeht. Jefferies hat jüngst die Einstufung für Siemens auf "Buy" mit einem Kursziel von 135 Euro belassen. Das Analysehaus stellte in einer am Donnerstag vorliegenden Studie eine Liste von 21 Anlageideen für das Jahr 2021 vor. Die von Analyst Simon Toennessen beobachtete Siemens-Aktie gehöre vor allem wegen Übernahmeaktivitäten zum Kreis der positiven Ideen. Wegen der Aussichten auf Corona-Impfstoffe blicken die Experten allgemein konstruktiv voraus.
DER AKTIONÄR ist zuversichtlich, dass Siemens auf dem richtigen Weg ist. Langfristig orientierte Anleger bleiben an Bord und lassen die Gewinne laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)