Der Technologiekonzern Siemens hat im zweiten Geschäftsquartal wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie einen Gewinneinbruch verzeichnet. Neben schwächeren Ergebnissen in den Geschäftsfeldern Digitalisierung und Smarte Infrastruktur belastete dabei auch die Abspaltung des Energiegeschäfts, wie das Unternehmen am Freitag in München mitteilte.
Nach Steuern brach der Gewinn um 64 Prozent auf 697 Millionen Euro ein. Das Energiegeschäft, welches Siemens bis Ende des Geschäftsjahres 2019/20 an die Börse bringen will, wird nun als nicht fortgeführtes Geschäft klassifiziert und verzeichnete einen Verlust. Den Umsatz hielt Siemens mit 14,2 Milliarden Euro stabil.
Wegen der Corona-Krise kann Siemens seine Prognose für das Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende September) nicht halten. Das Unternehmen geht nun von einem vergleichbaren moderaten Umsatzrückgang aus. Bislang hatte Siemens hier ein moderates Wachstum angenommen. Die Ergebnisprognose zogen die Münchner ganz zurück. Dabei geht Siemens-Chef Joe Kaeser davon aus, dass die Talsohle im dritten Quartal erreicht wird.
„Wir haben trotz komplizierter Umfeldbedingungen ein robustes Quartal abgeliefert. Besonders beeindruckt hat mich mein globales Team, das den ursprünglichen Zeitplan für die Abspaltung des Energiegeschäfts einhält. Wir erwarten im dritten Quartal unseres Geschäftsjahrs die Talsohle zu erreichen. Die Gesundheit und Sicherheit unserer Geschäftspartner und Mitarbeiter steht für uns weiterhin an oberster Stelle, während wir unsere Geschäftsaktivitäten fortsetzen, wo immer wir das verantwortungsvoll tun können“, sagte Kaeser.
Siemens wird von der Krise hart getroffen. Das war zu erwarten. Der langwierige Umbau sollte sich aber auszahlen. Der Konzern ist damit richtig aufgestellt, um sich von der Pandemie zu erholen. Langfristig orientierte Anleger können auf dem aktuellen Niveau zugreifen. Am frühen Freitagmorgen reagiert die Aktie von Siemens bei Lang & Schwarz mit einem leichten Plus von 0,6 Prozent auf 84,51 Euro. Eine große Hürde, die es mittelfristig zu überwinden gilt, wartet bei knapp 100 Euro in Form der 200-Tage-Linie.
(Mit Material von dpa-AFX)