Die Aktie von Siemens Healthineers hat am Donnerstag im späten Handel noch deutlich zulegen können. Der Medizintechnikkonzern überprüft Kreisen zufolge sein Diagnostik-Geschäft. Dies könne zu einem Verkauf oder einer Abspaltung des In-Vitro-Bereichs führen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Wie es weiter heißt, könnte das Geschäft mit bis zu acht Milliarden Dollar bewertet werden. Die Überlegungen befänden sich in einem frühen Stadium, hieß es in den Kreisen weiter. Siemens Healthineers könne sich immer noch entscheiden, die Geschäfte zu behalten. Ein Unternehmensvertreter wollte sich dem Bericht zufolge nicht äußern.
In der kommenden Woche steht bei Siemens Healthineers ein weiterer wichtiger Termin an. Das Unternehmen veröffentlicht am Mittwoch, 8. November seine Zahlen für das zurückliegende Quartal. Bei der Veröffentlichtunge der letzten Quartalszahlen im August hatte Siemens Healthineers enttäuscht. Starken Geschäften in der Bildgebungsdiagnostik stand eine gedämpfte Entwicklung bei Varian gegenüber – der Krebsspezialist litt unter Lieferkettenproblemen und höheren Kosten. In der Labordiagnostik konnte das Management um Konzernchef Bernd Montag aber Fortschritte beim Umbau erzielen, die Sparte schreibt jedoch weiter rote Zahlen. Zwar kehrte die Siemens-Tochter nach zwei schwächeren Quartalen insgesamt wie erwartet auf den Wachstumspfad zurück, enttäuschte jedoch mit einem erneuten operativen Gewinnrückgang.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Siemens Healthineers vor den Quartalszahlen auf "Overweight" mit einem Kursziel von 63,70 Euro belassen. Seine Annahmen für den Hersteller von Medizintechnik deckten sich in etwa mit den Konsensschätzungen, schrieb Analyst David Adlington in einer am Donnerstag vorliegenden Studie.
Eine mögliche Abspaltung bringt neue Fantasie in den Wert. Der Quartalsbericht in der kommenden Woche könnte möglicherweise weitere Impulse liefern. Aus charttechnischer Sicht hat sich das Papier zueltzt nach eher schwachen Monaten stabilisieren können. Ein wichtiges Signal wäre der Sprung über die 200-Tage-Linie bei gut 50 Euro. Anleger bleiben mit einem Stopp bei 40,00 Euro investiert.