Nach der rapiden Talfahrt im ersten Halbjahr hat sich die Lage bei Siemens Healthineers inzwischen etwas beruhigt. Auch die deutlichen Ausschläge nach den Zahlen hat der DAX-Titel verkraftet, doch die Situation in der Medizintechnikbranche bleibt kompliziert. Für JPMorgan kommt Healthineers damit aber noch am besten klar.
Abgesehen von der Corona-Pandemie sei das zweite Quartal mit zahlreichen Gewinnwarnungen das schlimmste gewesen, an das er sich erinnern könne, fand Analyst David Adlington in seiner Branchenstudie düstere Worte. Vor allem die Inflation belaste die Unternehmen. Da aber die Gewinne entsprechend fielen, seien die Bewertungsmultiplikatoren nicht so stark gesunken. Mit Blick auf „Bottom-Fishing“ bleibt er deshalb vorsichtig.
Entsprechend gibt Adlington in seiner Branchenstudie auch kaum Kaufempfehlungen. Bei Fresenius, FMC, Philips, Gerresheimer oder Synlab würde er derzeit nicht zugreifen. Die Ausnahme: Siemens Healthineers. Hier lautet die Einstufung „Overweight“, das Kursziel von 63,10 Euro liegt 25 Prozent über dem aktuellen Niveau.
Die Zahlen haben bereits gezeigt, dass sich Healthineers den Problemen durch Inflation und angespannte Lieferketten nicht komplett entziehen kann. Doch der DAX-Konzern meistert diese deutlich besser als viele andere Unternehmen der Branche. Die Bewertung ist nach dem Kursrücksetzer durchaus attraktiv, das langfristige Potenzial stimmt in dem lukrativen Markt ohnehin. Die Aktie bleibt auf der Empfehlungsliste.