Am Sonntag sorgte der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers für großes Aufsehen. Für 16,4 Milliarden Dollar will die Siemens-Tochter den US-Konzern Varian übernehmen – die größte Übernahme in der Geschichte des Unternehmens. Das eröffnet neue Möglichkeiten, es wird allerdings auch eine Kapitalerhöhung nötig. Das drückt auf die Stimmung der Anleger.
Finanzieren will Siemens Healthineers die Übernahme etwa zur Hälfte über Kredite und zur anderen Hälfte über neues Eigenkapital. Die Mutter Siemens stellt dazu einen Brückenkredit von 15,2 Milliarden Euro bereit, der zu 50 Prozent durch eine Kapitalerhöhung ersetzt werden soll. Das Bezugsrecht wird dabei voraussichtlich ausgeschlossen.
Gemessen am aktuellen Kurs dürfte das Aktienkapital durch die Kapitalerhöhung um 18 Prozent steigen. Die Beteiligung von Siemens – die Mutter will sich an der Kapitalerhöhung nicht beteiligen – würde so von 85 auf knapp 72 Prozent sinken. Der Vorteil: Der Streubesitz steigt, ohne dass Siemens über den Markt Anteile verkaufen muss. Der Weg in den DAX wird für Siemens Healthineers damit immer kürzer. Ein Aufstieg dürfte nach Abschluss der Transaktion quasi sicher sein.
Kurzfristig drückt die Kapitalerhöhung naturgemäß auf den Kurs. Doch der vorgezeichnete DAX-Aufstieg, die zu erwartenden Synergien aus der Fusion und die starken Zahlen zum abgelaufenen Quartal zeigen, dass Siemens Healthineers auf dem richtigen Weg ist. Anleger können den Rücksetzer zum Kauf nutzen. Die Aktie bleibt ein Basisinvestment.