Kosten für den Umbau der Diagnostik sowie für eine Neuaufstellung des Robotikgeschäfts haben den Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers im zweiten Geschäftsquartal belastet. Das Nettoergebnis fiel von 579 Millionen auf 105 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Erlangen mitteilte. Die Aktie steht am Morgen deutlich unter Druck.
Im Robotikgeschäft will sich Healthineers künftig auf Anwendungen für Gefäßinterventionen in der Neurologie konzentrieren, kündigte die Siemens-Tochter weiter an. Das robotergestützten endovaskuläre Kardiologie-Geschäft soll hingegen eingestellt werden. Der Umsatz sank um 2,1 Prozent auf 5,35 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch massiv von dem Verkauf von Covid-19-Antigen-Schnelltests profitiert. Bereinigt um die Tests stieg der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 11,2 Prozent.
Den Ausblick für das Geschäftsjahr 2022/23 bestätigte Siemens Healthineers für den Konzern, zeigte sich aber für die Diagnostiksparte etwas pessimistischer. Zudem erwartet das Unternehmen mehr Gegenwind von der Währungsseite.
Bernd Montag, Vorstandsvorsitzender der Siemens Healthineers AG, kommentierte: „Wir haben im zweiten Quartal ein beeindruckendes Umsatzwachstum erreicht und wichtige Weichenstellungen getroffen. Wir sind voll auf Kurs, unsere Jahres- und Mittelfrist-Ziele zu erreichen.“
Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet Siemens Healthineers weiterhin ein vergleichbares Umsatzwachstum zwischen minus einem und plus einem Prozent. Ohne Umsatzerlöse aus Covid-19 Antigen-Schnelltests entspricht dies einem vergleichbaren Umsatzwachstum zwischen sechs und acht Prozent. Für das Diagnostics-Segment rechnet der Konzern nun mit einem vergleichbaren Umsatzrückgang zwischen 23 und 26 Prozent (bisher 19 bis 21 Prozent).
Anleger hatten sich mehr erhofft. Die Aktie von Siemens Healthineers notiert im frühen Handel auf der Handelsplattform Tradegate mehr als drei Prozent im Minus. Die Diagnostik-Sparte soll jedoch im zweiten Halbjahr zum Wachstum zurückkehren. Investierte Anleger bleiben weiterhin an Bord, sichern die Position aber mit einem Stopp bei 40,00 Euro nach unten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)