Der Windanlagenbauer Siemens Gamesa hat im ersten Geschäftsquartal beim Umsatz zweistellig zugelegt. Operativ stand nach vorläufigen Zahlen ein Plus in den Büchern, der Auftragseingang brach aber deutlich ein im Vergleich zum Vorjahr. Der im November vorgelegte Ausblick für das Geschäftsjahr 2020/21 (Ende September) werde bestätigt, teilte Siemens Gamesa am späten Sonntagabend mit. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) lag den Angaben zufolge bei 121 Millionen Euro, im Vorjahr stand hier noch ein Minus von 136 Millionen Euro.
Die Erlöse stiegen um 15 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro dank gutem Wachstum im Offshore-Geschäft. Allerdings hätten negative Währungseffekte belastet, hieß es weiter. Der Auftragseingang sei dagegen im ersten Geschäftsquartal deutlich zurückgegangen und zwar um die Hälfte auf 2,3 Milliarden Euro. Das Offshore-Geschäft sei allerdings sehr volatil, so seien im Vorjahreszeitraum unter anderem viele Service-Aufträge eingegangen. Damit rechnet Siemens Gamesa nun in den kommenden Quartalen.
Beim Ebit schnitt Siemens Gamesa besser ab, als die drei von Bloomberg aufgeführten Analysten erwartet hatten. Beim Umsatz lag der Konzern etwas unter den Schätzungen. Das komplette Zahlenwerk soll wie geplant diesen Freitag vorgelegt werden.
Siemens Gamesa gehört inzwischen zu Siemens Energy, das von Siemens im vergangenen Jahr ausgegliedert und Ende September an die Börse gebracht worden war.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Siemens Gamesa nach den Eckdaten auf "Overweight" belassen. Analyst Akash Gupta sprach in einer am Montag vorliegenden Studie von den ersten positiven Zahlenmitteilung seit der Fusion von Gamesa mit der Windenergie von Siemens. Dies sei aber angetrieben von einmaligen positiven Effekten, deren Ausmaß bisher nicht näher beziffert sei. Insgesamt nehme seine Zuversicht hinsichtlich einer Trendwende bei dem Konzern zu.
Bei Siemens Gamesa stimmt die Mischung. Die starke Marktstellung im lukrativen Offshore-Geschäft, die gute Branchenstimmung allgemein und die latente Übernahmefantasie durch die Mutter dürften auch weiter für steigende Kurse sorgen. Anleger lassen die Gewinne laufen. Am heutigen Montag gewinnt das Papier auf der Handelsplattform Tradegate gut zwei Prozent.
(Mit Material von dpa-AFX)