Im weiter schwachen Marktumfeld kann sich die Aktie von Siemens Energy nach wie vor nicht nachhaltig von ihren jüngsten Tiefs lösen. Noch immer belasten die Nachwirkungen der massiven Prognosesenkung der wichtigen Windtochter Siemens Gamesa. Siemens Energy selbst hat nun immerhin einen Rechtsstreit mit General Electric beigelegt.
Am Donnerstagabend teilten beide Unternehmen mit, dass ein verbindlicher Vergleich geschlossen wurde. Details dazu wurden allerdings nicht bekannt. General Electric hatte Anfang des Jahres Klage eingereicht, weil sich Siemens Energy vor zumindest einem Großauftrag eines US-Regionalversorgers illegal Wettbewerbsvorteile verschafft haben soll. Der DAX-Konzern habe möglicherweise weitere Aufträge über mehr als eine Milliarden Dollar erhalten. Gefordert wurde eine Strafe von „hunderten Millionen Dollar oder mehr“.
Ein Mitarbeiter von Dominion Energy hatte Siemens Energy vertrauliche Unterlagen zugespielt. So konnte GE im Kampf um den Großauftrag locker ausgestochen werden. Siemens Energy hatte den Sachverhalt auch eingeräumt. Allerdings wurde betont, dass der Fall selbst aufgedeckt und gegenüber Dominion und Wettbewerbern offengelegt wurde.
Mit der Einigung ist die Klage vom Tisch. Das ist positiv zu werten. Für nachhaltig steigende Kurse reicht das aber noch nicht. Angesichts des Chartbilds können Anleger weiter abwarten. Wer auf ein Comeback bei Siemens Gamesa setzen will, kann auch direkt in die Tochter investieren.